Stabsstelle Frauen und Gender
Mission 21 ist Teil einer internationalen, Bewegung auf Basis der Menschenrechte für Gendergerechtigkeit. Mission 21 strebt Gendergerechtigkeit auf allen Ebenen an. Diese ist erreicht, wenn alle Menschen ein Leben frei von Diskriminierung führen können, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung. Verankert sind dieses Prinzip und die Arbeitshaltung von Mission 21 in der Gender Policy.
Die Stabsstelle Frauen und Gender berät und unterstützt alle Abteilungen von Mission 21 dabei, gendersensibel zu arbeiten und auf Transformation der Geschlechterverhältnisse hinzuwirken. Die Stabsstelle berät, sensibilisiert, evaluiert, erstellt Info- und Arbeitsmaterialien und vernetzt die für Gendergerechtigkeit engagierten Mitglieder unserer Partnerorganisationen.
Mission 21 arbeitet mit der Strategie des Gender Mainstreaming: Alle Programme und Projekte von Mission 21 sollen zur Stärkung von Gendergerechtigkeit beitragen. Entweder, indem sie Gendergerechtigkeit als übergreifendes Thema berücksichtigen, oder indem sie gleichstellungsbezogene Themen oder Zielgruppen ins Projekt integrieren.
Um auf Gendergerechtigkeit aktiv hinzuwirken, arbeitet Mission 21 mit einem gender-transformativen Ansatz, der Ursachen für Geschlechterungleichheit angeht, Geschlechterstereotypen kritisch hinterfragt und sie verändert.
Mission 21 setzt dafür auf drei Ansätze:
Empowerment
Frauenförderung
Mission 21 legt den Fokus auf die Frauenförderung, also die Bildung und berufliche Förderung von Frauen. Dadurch sollen diese in ihren Gemeinschaften wie auch in den Partnerkirchen und Partnerorganisationen Führungspositionen wahrnehmen können. Voraussetzung dafür ist, dass diskriminierungsfreie Arbeitsumfelder geschaffen werden: Mission 21 misst der Prävention und dem Schutz vor sexueller Ausbeutung, vor Missbrauch und Belästigung am Arbeitsplatz hohe Priorität bei. Dies gilt für Mission 21 als Gesamtorganisation sowie in der Zusammenarbeit mit den Partnern.
Anwaltschaftlicher Einsatz
Mission 21 hat zum Ziel, lokale Kapazitäten für anwaltschaftliches Eintreten (Capacity Development for Advocacy) aufzubauen. Wir wollen Partnerorganisationen und Schlüsselpersonen darin stärken, für Gendergerechtigkeit und für Frauen-Menschenrechte einzustehen als Akteur*innen des Wandels (agents of change). Mission 21 unterstützt die Vernetzung von Frauen- und Gender-Aktivist*innen und ihrer Organisationen. Diese Vernetzung ist eine wichtige Voraussetzung für gemeinsames Handeln. Sie sollen im nationalen Kontext auf Veränderungen von Gesetzen und Politiken hinwirken und öffentliche Kampagnen durchführen können. Dafür sollen sie auch globale Instrumente wie die CEDAW (Convention on the Elimination of Discrimination against Women) und die UN-Resolution 1325 nutzen können. Auch die kontextuelle, feministische Theologie ist dabei wichtig.
Gender Mainstreaming
Gender Mainstreaming ist eine Strategie, um strukturelle Ursachen für genderbasierte Ungleichheit zu beseitigen. Mit Gender Mainstreaming wird konsequent berücksichtigt, dass Menschen sich in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden und unterschiedliche Interessen haben.
Gender Mainstreaming ermöglicht, dass Frauen durch Gleichstellungsmassnahmen Zugang zu politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, finanziellen Mitteln und Dienstleistungen erhalten.
Zur Umsetzung von Gender Mainstreaming ist Wissensmanagement von Gender-Kompetenzen wichtig: wir wollen sicherstellen, dass Wissen zu Gendergerechtigkeit in den Abteilungen, in den Programmen und im internationalen Frauen- und Gender-Netzwerk von Mission 21 geteilt und weiterentwickelt wird. Arbeitshilfen und Checklisten erleichtern dabei die Sicherstellung von Gendersensibilität im Alltag.
Bei Mission 21 sind zudem die Strukturen auf Gender Mainstreaming hin ausgerichtet: Frauendelegierte aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika vertreten die Interessen von Frauen in der Synode, dem strategischen Gremium. Zusammen mit externen Expert*innen nehmen die Frauendelegierten Einsitz im Advisory Board Gender Justice, das den Vorstand in strategischen Gender-Fragen berät. Auf der Ebene der Geschäftsleitung wird Gender Mainstreaming sichergestellt durch den Einsitz der Leiterin der Stabsstelle Frauen und. In den Abteilungen vertreten Gender Focal Points die Gender-Thematik. Und in allen Kooperationsprogrammen gibt es Gender Advisors.
Fonds für Gendergerechtigkeit
Der Fonds für Gendergerechtigkeit gibt den Programmen und Partnerorganisationen zusätzliche finanzielle Mittel, damit diese rasch auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren können, die Geschlechterungleichheit verstärken können. Der Fonds soll insbesondere Pilotprojekte mit neuen Ansätzen, neuen Partnern oder neuen Themen finanzieren, die das Potenzial haben, die Aktivitäten der Kooperationsprogramme für Gendergerechtigkeit langfristig zu stärken. Ein Teil dieser Projekte wird jährlich über die Kollekte des Schweizer Weltgebetstags finanziert. Im Jahr 2023 hat der Fonds den Schwerpunkt Männlichkeiten.
Advisory Board Gender Justice
Das Advisory Board Gender Justice berät Mission 21 als Fachgremium. Es hat die Aufgabe, die strategische Ausrichtung von Mission 21 für Geschlechtergerechtigkeit und Gender Mainstreaming zu unterstützen. Im Board wirken die vier Koordinatorinnen der Kontinentalversammlungen, Vertreter*innen des Vorstands von Mission 21 sowie externe Gender-Expert*innen mit. Das Gremium trifft sich dreimal jährlich online und arbeitet ehrenamtlich.
Mit dem Advisory Board soll die Arbeit von Mission 21 für Gendergerechtigkeit weiter gestärkt und auf der strategischen Ebene vermehrt international ausgerichtet werden.
► Kurzporträts der Mitglieder des Advisory Board Gender Justice
Unsere Aktivitäten
Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen"
Mission 21 beteiligt sich jährlich an der internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". Die Kampagne dauert jeweils vom 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Diese Terminsetzung verdeutlicht zugleich den Kern der Kampagne: Gewalt gegen Frauen stellt eine Menschenrechtsverletzung dar.
► 16 Tage gegen Gewalt – Mission 21 ist Teil der Kampagne
► Veranstaltung «Stadtgespräch» in Chur: Erfahrungen von Frauen rund um die Welt
Weltgebetstag
Der Weltgebetstag ist kirchlicher Aktionstag von Frauen aus der Basis im Einsatz für eine gerechtere Welt. Als Partnerorganisation zahlreicher Kirchen und Organisationen, die im Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit stehen, erhält Mission 21 einen Beitrag aus den Kollekten für den Fonds für Gendergerechtigkeit.
Bei Mission 21 können Materialien zum jeweiligen Land bestellt werden. Kontaktieren Sie uns hier.
Archiv des Frauenbriefs
Während vielen Jahren publizierte Mission 21 den «Frauenbrief». Er erschien einmal jährlich in fünf Sprachen: Englisch, Spanisch, Französisch, Indonesisch und Deutsch. Er berichtete von den Aktivitäten des internationalen Frauennetzwerks.
Den letzten Frauenbrief finden Sie hier:
Interessierten bot der Frauenbrief bis 2021 spannende Einblicke in das Kalenderjahr unseres Frauennetzwerks. Ergebnis interkontinentaler Zusammenarbeit, berichtete der Frauenbrief von vielfältigen Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven und gewährte Einsicht in die Aktivitäten unseres Frauennetzwerks. Er erschien einmal jährlich in fünf Sprachen: Englisch, Spanisch, Französisch, Indonesisch und Deutsch.