Im zweiten Teil der Summer School 2022 von Mission 21 spricht María Ximena González-Serrano über die Rolle, welche Lebenskonzepte, wie das lateinamerikanische Buen Vivir, für die Entwicklungszusammenarbeit spielen könnten.
Die Kolonialzeit war davon geprägt, den Menschen in den annektierten Gebieten europäische Werte aufzuzwingen. Dabei ging viel Wissen von indigenen Gesellschaften über die Natur und das Leben verloren, welche heute wiederentdeckt werden. Zum Beispiel die afro-kolumbianische Lebensphilosophie «Vivir Sabroso» – freudvolles Leben. Nach diesem Konzept organisieren die Menschen ihr Leben im Einklang mit der Gesellschaft, der Spiritualität, der Natur und sich selbst. Dazu gehört das tiefe Bewusstsein dafür, selbst erst zu sein, weil man ein Teil des Kollektivs und der Umwelt ist – genau wie im afrikanischen Konzept «Ubuntu».
Für die internationale Zusammenarbeit ist dies eine grosse Chance, denn diese Weltanschauungen können als Inspirationen dienen, um in der Entwicklungszusammenarbeit ganzheitliche Konzepte anzuwenden, die nicht nur auf lineares westliches Denken abstellen. Die internationale Gemeinschaft sollte diese Impulse aufnehmen und den Stimmen von indigenen Gemeinschaften Gewicht geben.
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