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    Tansania, Bildung

    Arbeit mit Waisenkindern

    Projektnummer: 186.1509

    Kinder ohne Eltern gehören zu den schwächsten Gliedern der tansanischen Gesellschaft. Durch die Folgen von HIV und Aids wachsen schätzungsweise eine Million Kinder ohne ihre Eltern auf. Sie werden oft ausgegrenzt und können nur selten weiterführende Schulen besuchen. Die tansanischen Partnerkirchen von Mission 21, die Südprovinz und die Südwestprovinz der Moravian Church in Tanzania, kümmern sich darum, dass die Grundbedürfnisse von Kindern ohne Eltern erfüllt werden und sie Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung erhalten. So können sie einen Weg aus Armut und Abhängigkeit finden.

    Hintergrundinformationen

    HIV und Aids sind in Tansania stark verbreitet. Rund 4,6 Prozent der Erwachsenen leben mit HIV. 72‘000 Menschen infizieren sich jedes Jahr landesweit neu, 24‘000 Menschen sterben jährlich an den Folgen von HIV. In diesem Zusammenhang wachsen schätzungsweise eine Million tansanische Kinder ohne ihre Eltern auf. In der Projektregion Mbeya ist die Zahl der Infektionen in der Relation etwa doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.

    Die Kinder finden sich oft in einer prekären Situation wieder und erleben Stigmatisierung und Diskriminierung. Sie werden meist von Verwandten betreut. Die Pflegefamilien sind häufig überfordert und können kaum für die Kinder sorgen, die oft unter Mangelernährung leiden. Schulbildung bleibt Kindern ohne Eltern oft verwehrt. Viele sind traumatisiert, einige selbst HIV-positiv.

    Die Partnerkirchen von Mission 21 in Tansania fördern Kinder ohne Eltern in der Stadt Mbeya sowie in der ländlichen Umgebung von Rungweund Isoko. Neben psychosozialer Unterstützung erhalten die Kinder und Jugendlichen Zugang zu medizinischer Versorgung und Schul- oder Berufsbildung. Die Pflegefamilien werden für die besonderen Bedürfnisse der Kinder ohne Eltern sensibilisiert. Ausserdem lernen sie, durch landwirtschaftliche Projekte ihr Einkommen zu erhöhen.

    Projektziele

    • Die Waisenkinder erhalten Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung.
    • Nach Abschluss ihrer Ausbildung sind die Waisenkinder in der Lage, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen.
    • Waisenkinder wachsen in geschulten Pflegefamilien auf.
    • Die Pflegefamilien und Dorfgemeinschaften sind für die besonderen psychosozialen Bedürfnisse von Waisenkindern sensibilisiert.

    Zielgruppen

    • 432 verletzliche Kinder und Jugendliche im Südwesten von Tansania (Mbeya,  Rungwe) und ihre Pflegefamilien

    Aktivitäten

    Für 2024 sind die folgenden Aktivitäten vorgesehen:

    • psychosoziale Begleitung von Waisenkindern und Pflegefamilien,
    • Inklusion von Kindern mit Behinderungen in die Projektaktivitäten,
    • Abschluss von Krankenversicherungen und regelmässige medizinische Kontrollen der Waisenkinder,
    • Beschaffung von Schuluniformen und Schulmaterial für Waisenkinder in Primar- und Sekundarschulen,
    • Übernahme von Schulgebühren für Sekundar- und Berufsschulen,
    • Schulungen für einkommensschaffende Massnahmen,
    • Austausch- und Vernetzungstreffen mit nationalen und internationalen Akteuren,
    • Mitwirkung in regionalen Aufklärungskampagnen zum Thema HIV.

    Projektfortschritt

    Die Waisenkinderarbeit in Tansania hat sich regional stark ausgeweitet. Zur seit vielen Jahren etablierten Waisenkinderarbeit in Rungwe und Mbeya sind Waisenkinderprojekte in Chunya und Ilindi gekommen. So gelingt es auch in sehr abgelegenen Distrikten, verlässliche Strukturen aufzubauen, um Kinder ohne Eltern nachhaltig zu begleiten und zu fördern. Über 400 Waisenkinder erhalten Zugang zu schulischer Bildung oder können eine Berufsausbildung absolvieren. Durch zusätzliche Stiftungsgelder konnten in den vergangenen Jahren 100 weitere Jugendliche eine zweijährige Berufsausbildung absolvieren.

    Die Ergebnisse sind sehr erfreulich. Viele Kinder ohne Eltern in den Sekundarschulen haben überdurchschnittlich gute Zeugnisse, einige konnten ein Universitätsstudium abschliessen und viele arbeiten dank der Berufsausbildung selbstständig in Handwerksberufen. All das trägt dazu bei, dass die Kinder nachhaltig aus Armut und Stigmatisierung geführt werden. Eine grosse Rolle spielt inzwischen auch die Begleitung der Pflegefamilien, d.h. in den meisten Fällen der Grossmütter. Sie werden in der Erziehung der oft traumatisierten Kinder unterstützt und erhalten Hilfe zur Selbsthilfe. Zum Beispiel konnten zahlreiche Familien durch landwirtschaftliche Projekte ein stabiles zusätzliches Einkommen schaffen, etwa mit dem Aufbau von Bienenstöcken. Damit können sie selbst für den Unterhalt der Kinder ohne Eltern aufkommen und werden unabhängig von fremder Hilfe.

    Karte

    Tansania

    • 67,44 Mio Einwohner*innen
    • 1 Mio Waisenkinder
    • 432 Waisen erhalten jährlich durch das Projekt Zugang zu Schul- oder Berufsbildung

    Projektbudget 2024

    CHF 88’550

    mg 9086 4

    Adrienne Sweetman

    Koordinatorin Tansania

    jacqueline

    Jacqueline Brunner

    Teamleitung Kirchliche Partnerschaften

    Tel. 061 260 23 37
    ► E-Mail

    Johannes Klemm

    Teamleiter Afrika und Programmverantwortlicher Tansania
    Tel: +41 (0)61 260 23 04
    ► E-Mail

    Hoffnung dank Ihrer Unterstützung

    Mission 21
    Evangelisches Missionswerk Basel

    Postfach 270
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    4009 Basel, Schweiz
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