Für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz
Klimawandel und Hunger sind drängende globale Herausforderungen. Trotz ausreichender Nahrungsmittelproduktion hungern 735 Millionen Menschen, und eine Milliarde ist chronisch mangelernährt. Als Teil der Verursachergesellschaft tragen wir eine gemeinsame Verantwortung für jene, deren Lebensgrundlagen durch den Klimawandel bedroht sind. Die Projekte von Mission 21 unterstützen ländliche und urbane Haushalte dabei, ihre Lebensunterhaltungsstrategien an den Klimawandel anzupassen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Wassergewinnung.
Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern fördern wir agrarökologische Methoden, um eine nachhaltige Ernährungssicherung für Kleinbauernfamilien zu gewährleisten. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Lebensstil sowohl vor Ort als auch in der Schweiz zu stärken. Besonders wichtig ist dabei die Chancengleichheit für Frauen. So tragen wir und unsere Partner zur Ernährungssouveränität und den UNO-Nachhaltigkeitszielen bei.
Wir sind Mitglied der Klima-Allianz Schweiz und thematisieren den Klimawandel auch in unseren Kursen für Jugendliche und Erwachsene.
Ein Dokumentarfilm zu unserer Arbeit
"Voneinander lernen, nachhaltig leben"
Unsere Projekte weltweit
Spenden Sie für unseren Fonds im Bereich Agrarökologie und Klimagerechtigkeit - damit die Unterstützung dort eingesetzt werden kann, wo sie am dringendsten benötigt wird.
IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2, Fonds-Nr. 999.1321 Betreff: Klima
Was ist Ernährungssouveränität und Agrarökologie?
Ernährungssouveränität bedeutet, dass alle Menschen Zugang zu einem gerechten Ernährungssystem haben sollen. Sie sollen lokal und nachhaltig ausreichende nahrhafte Nahrung produzieren können. Dafür soll traditionelles, indigenes Wissen erneuert und mit aktuellem ökologischem Wissen ergänzt werden. So können auch Demokratie und Selbstbestimmung gestärkt werden.
Mission 21 und ihre Partnerorganisationen verknüpfen dieses Konzept mit folgenden Zielen:
Kleinbauernfamilien produzieren hochwertige Nahrungsmittel nach agrarökologischen Prinzipien und ernähren sich das ganze Jahr gesund und ausgewogen.
Die Familien bewirtschaften die Äcker ressourcenschonend und im Einklang mit der Natur. Das Boden- und Wassermanagement geschieht nachhaltig und berücksichtigt neue Herausforderungen im Kontext des Klimawandels.
Frauen und Männer beteiligen sich auf lokaler und regionaler Ebene an politischen Prozessen zur Förderung der Agrarökologie und Ernährungssouveränität. Die Chancengleichheit der Frauen und deren Beteiligung an Entscheidungsprozessen werden besonders gefördert.
Wo Produktionsüberschüsse entstehen, werden Familien bei der Vermarktung der Produkte und der Einkommensförderung weitergebildet und unterstützt.
Agrarökologische Anbaumethoden
Die Agrarökologie verbindet trans- und interdisziplinäres Wissen, indem sie die soziale mit der ökologischen Dimension verbindet und traditionelles sowie lokales Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft. Agrarökologie nutzt besonders auch kleinbäuerliche, diversifizierte Landwirtschaftssysteme. Sie setzt darauf, dass Nährstoffkreisläufe und das Zusammenspiel mit lokalen Ökosystemen optimiert werden. Grundlagen für die Optimierung sind dabei die zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen Sonne, Wasser, Boden, Arten- und Sortenvielfalt sowie das Wissen der dort ansässigen Menschen und Gemeinschaften.
Lateinamerika: Agrarökologische Landwirtschaft
In Lateinamerika arbeiten unsere Partner intensiv mit über 5000 quechua- und aymarasprachigen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zusammen, um deren Recht auf Nahrung zu gewährleisten und ihnen neue Einkommensmöglichkeiten zu ermöglichen. Denn die Klimaerwärmung erzeugt grosse Herausforderungen: Wasserknappheit, extreme Fröste sowie vermehrt Krankheiten und Schädlinge bedrohen die Ernten im Andengürtel und somit die Existenz der Bevölkerung.
Hier setzen wir an, indem unsere Partner die Bäuerinnen und Bauern in agrarökologischer Landwirtschaft, nachhaltigem Anbau und Bewässern sowie gesunder Ernährung schulen und unterstützen. Durch den Einsatz agrarökologischer Methoden bewirtschaften die Beteiligten die Böden und Äcker im Einklang mit der Natur und schaffen nachhaltige Ernährungsgrundlagen. Lokales Saatgut, Biodünger und kleine Wintergärten sichern ein dauerhaftes und nährstoffreiches Essen für die Familien.
Zu den häufig angewendeten Methoden im agrarökologischen Landbau gehören:
Biologische Schädlingsbekämpfung statt Einsatz von Pestiziden
Verwendung von selbst produziertem organischem Dünger anstelle von chemischem Dünger
Produktion und Verwendung von lokalem Saatgut
Reduzierte Bodenbearbeitung
Anbau von Mischsorten- und Mischkulturen
Untersaat von Hülsenfrüchten
Diversifizierte Fruchtfolge
Einbinden von Busch und Baumbeständen in Anlehnung an die Agroforstwirtschaft
Herstellung eines natürlichen Gleichgewichts zwischen Pflanzenbau und Tierhaltung
Dok-Serie: Ernährungssouveränität in den Anden
Sehen sie hier unseren 5-teiligen Dokumentarfilm zu unseren Ernährungssouveränitätsprojekten in den Anden.
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Titicacasee-Region: Schutz des ökologischen und kulturellen Erbes
Die Titicacaseeregion befindet sch in einer schweren Krise, welche die Wasserversorgung von fast drei Millionen Menschen in Bolivien und Peru gefährdet. Neben der Wasserknappheit, verschmutzen Abwässer und Afbälle aus Haushalten, Krankenhäuser und illegaler Bergbau den Titicacasee und seine Zuflüsse. Die beeinträchtigt die Verfügbarkeit von Wasser und gesdunden Böden, erschweren die nachhaltige Produktion von Lebensmittel und befeuert die Ernährungssicherheit.
Ernährungssouveränität und Wassergewinnung in den Anden zur Anpassung an den Klimawandel
In den peruanischen und bolivianischen Anden arbeitet unsere Partnerorganisation mit über 6300 quechua- und aymarasprachigen Kleinbauernfamilien, um deren Recht auf Nahrung sicherzustellen. Das Projekt fördert agrarökologische Anbaumethoden, dank denen die Bäuer*innen die Böden und Äcker im Einklang mit der Natur bewirtschaften. Zudem schaffen sie dank lokalem Saatgut, Biodünger und selbst angelegten Gewächshäusern neue Ernährungssysteme, die dauerhaft nährstoffreiches Essen liefern und neue Einkommensmöglichkeiten schaffen. So werden Familien aus einer der vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen in ihrer Widerstandsfähigkeit und Autonomie gestärkt.
Über 90% der traditionellen kleinbäuerlichen Familien in der Titicaaseeregion verfügen über keine technische Bewässerungsinfrastruktur. Bleibt der Regen aus, schränkt dies die Ernährungssouveränität stark ein, denn sowohl Trinkwasser als auch Wasser für Ackerbau und Viehzucht fehlt.
Um diese Probleme zu beheben setzen sich indigene Frauenorganisationen und Jugendliche für die Rettung ihres heiligen Titicacasees und seiner Zuflüsse ein. Zur Rettung und Wiederinstandsetzung dieses einzigartigen Anden Feuchtgebietes, arbeiten Jugendliche und Frauen aus den ruralen und städtischen Gebieten mit verschiedenen Partnerorganisationen von Mission 21 zusammen, insbesondere im Bereich Wassermanagement und -speicherung (Bau von Wasserrückhaltebecken und Wassergräben), aber auch Wiederaufforstungsaktivitäten und Lobbyarbeit auf lokaler Ebene gehören dazu.
Bilder: Bau von Wasserrückhaltebecken und Wassergräben
Dokumentarfilm zur Bewältigung des Klimawandels in Hochland von Canchachi
Umweltpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit
Neben binationalen Umweltaktionstagen und Foren setzen unsere Partner mit den Jugendlichen kreative Strassenaktionen und Theatervorführungen um, die das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein rund um den Umweltschutz stärken und konkrete Massnahmen seitens der Behörden erwirken sollen.
Die Titicacasee Region ist aus historischer Perspektive wichtig weil die Schöpfungsgeschichte von zwei wichtigen Hochkulturen ihren Ursprung am Titicacasee haben - die Tihuanaco und die Inkas. Zwei Hochkulturen deren archäologischen Überbleibsel jedes Jahr tausende von Touristen anlockt und deren Nachfahren die Aymara, Quechua und Urus sprachigen indigenen Gemeinden das kulturelle und Spirituelle Vermächtnis, nach wie vor am Leben erhalten und Erlebbar machen.
Bild: Frauenkollektiv am Titicacasee
Tansania: Aufforstung und Brunnenbau
In Tansania zum Beispiel sind wir im halbtrockenen Mbarali-Distrikt tätig und unterstützen die Bevölkerung, sich nachhaltig ernähren zu können. Eine wichtige Massnahme besteht darin, aufzuforsten, um die Erosion zu verringern und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Im Zentrum stehen die trockenheitsresistenten Moringabäume, die von den Menschen auf vielerlei Art genutzt werden können: die Blätter als Nahrungsquelle, die Samen zur Wasserreinigung und zur Produktion von Seife. Geplant ist, das Projekt mit Neembäumen zu erweitern.
Bereits haben 170 Frauen aus Hirtengemeinschaften (Massai) Seminare über nachhaltige Landwirtschaft, Baumaufzucht und Umweltschutz besucht. An zwei Standorten wurden neue Brunnen gebohrt und mit Solarpumpen und Wassertanks ausgestattet. Sie versorgen nun über 3‘500 Menschen mit frischem Wasser. Erste Baumschulen und Demonstrationsflächen wurden angelegt. Die Auspflanzung der Moringabäume ist in vollem Gang.
Nigeria: Herstellung von Bio-Dünger und energieeffizienten Kochöfen
In Nigeria arbeiten wir zusammen mit kleinbäuerlichen
Familien im Nordosten des Landes. Hier sind die Folgen des Klimawandels – zunehmende Extremereignisse wie Dürren und Überschwemmungen – besonders spürbar. Wir unterstützen zwei Partnerorganisationen vor Ort, die Bauern und Bäuerinnen weiterbilden in nachhaltiger Landwirtschaft, dem Umgang mit Mischkulturen, biologischem Dünger oder Methoden zur umweltfreundlichen Bekämpfung von Schädlingen. Wir fördern den Bau energieeffizienter Öfen und verschiedene Aufforstungsaktivitäten.
Der Podcast von Mission 21
Der Podcast von Mission 21 gibt Einblick in die Lebensrealitäten von Menschen, die sich in unseren Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika engagieren. Der Podcast bietet Reportagen, Geschichten und Interviews mit Menschen im Globalen Süden, die sich für Gerechtigkeit und Frieden für alle einsetzen.
Den Anfang machen sechs Hörstücke aus Lateinamerika. Hildegard Willer, freischaffende Journalistin, die seit über 20 Jahren in Peru lebt und arbeitet, trifft ihre Gesprächspartner*innen im Gewächshaus, in der Kirche oder im Opferschutzzentrum für verfolgte Menschen. Sie spricht mit Projektteilnehmenden über ihre Sorgen, aber auch davon, was sie glücklich und hoffnungsvoll macht.
Alternative Landwirtschaftsmodelle und Nahrungsmittelproduktionssysteme würden auch bei uns in der Schweiz nicht nur vielversprechende Lösungsansätze im Umgang mit der Klimakrise bieten, sondern sich ebenso positiv auf die (Boden-) Biodiversität, den Gewässer- und Bodenschutz und somit die Ökosysteme der Schweiz auswirken. Alternative landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden sowie veränderte Nahrungsmittelproduktionssysteme in der Schweiz zu fördern und umzusetzen, dass sie zu einem messbar positiven Impact für die Umwelt führen, bedingt jedoch Handlungsbereitschaft von allen beteiligten Akteuren – von den Landwirtinnen und Landwirten, über die Grossverteiler*innen und Politiker*innen bis hin zu den Konsumierenden.
Was kann unser Beitrag als Konsument*in sein?
Konsum von tierischen Produkten reduzieren
Produkte aus ökologischer Produktion bevorzugen
Saisonaler und regionaler Lebensmittelkonsum
Direktkauf der Landwirtschaftsprodukte bei den Bauern
Foodwaste im Haushalt minimieren
Interview
"Der Klimawandel ist eine Chance, unsere Umwelt neu zu gestalten".
Der Birsmattehof in Therwil, BL beliefert die Region Basel mit Biogemüse bester Qualität. Seit acht Jahren arbeitet auch Pio Jaworski auf dem Hof. Er kümmert sich zusammen mit anderen Kolleg*innen darum, dass die Gemüsekörbe verpackt und ausgeliefert werden und ist verantwortlich für den Kontakt mit Kund*innen. Studiert hat Jaworski Umwelt- und Ressourcenmanagement – damit befasst er sich heute auch ganz praktisch.
Jetzt bestellen und gutes für unser Klima tun
Saisonkalender
Unser Saisonkalender unterstützt Sie beim Einkauf von saisonalen und regionalen Lebensmitteln. So können auch Sie einen wertvollen Beitrag fürs Klima leisten und tun Ihrer Gesundheit etwas Gutes!
Geschenkspende
Überflüssige Geschenke gibt es viele. Beschenken Sie ihre Liebsten mit einer Geschenkspende! Ein Lichtblick für Bäuerinnen und Bauern in Afrika und Lateinamerika und für unsere Welt.
Weihnachtskarten
Mit dem Kauf unserer Weihnachtskarten unterstützen Sie Bäuerinnen und Bauern in Peru und Nigeria mit Weiterbildungen in ökologisch nachhaltiger Landwirtschaft. So können sie trotz den Folgen des Klimawandels ihre Ernährung sichern.