Die Corona-Krise und der Bürgerkrieg zwischen Separatisten und Regierungstruppen im Südwesten des Landes betreffen unsere Projekte in den anglophonen Regionen massiv. Es geht vor allem um die Vertriebenen: Lebensmittel, sauberes Wasser und Hygienegüter – den mehr als 700‘000 Binnenflüchtlingen in Kamerun fehlt es am Nötigsten. Dazu kommen weitere Krisen im Land: Boko Haram im Norden, Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik im Osten.
„Das Koordinationsbüro von Mission 21 und die Presbyterianische Kirche PCC, Partnerkirche von Mission 21, sind sehr aktiv in der Nothilfe.“ Das schreibt die Programmverantwortliche Angelika Weber in ihrer aktuellen Information zu Kamerun. Das Büro und die PCC versorgen mit dem Programm für Nothilfe und Wiederaufbau tausende Menschen mit überlebenswichtigen Gütern.
Psychologische Unterstützung für traumatisierte Menschen
Diese Form der Unterstützung ist ein immer wichtigerer Teil der Nothilfe. Ein Beratungszentrum in Bamenda, verantwortet von einer der Partnerorganisationen von Mission 21 im Nothilfeprogramm, bietet Hilfe an. Gespräche und Rituale zur Bearbeitung erlittener Traumata sollen den betroffenen Menschen helfen, wieder Lebensmut zu gewinnen.
Auch geschlechterspezifische Gewalt nimmt in Kamerun zu. Dies spitzt sich insbesondere in Lockdown-Situationen zu, sei es wegen der politischen Krise oder wegen Covid-19. Die Sensibilisierung für dieses Problem ist sehr wichtig und spielt in den Programmen von Mission 21 eine grosse Rolle: Die Partnerkirche PCC hat ein Zentrum in Buea eingerichtet. Hier erhalten junge Menschen Rat zu Fragen um sexuelle Gesundheit. Und insbesondere Opfer von sexueller Gewalt erhalten hier Hilfe.
Text: Christoph Rácz, Foto: Mission 21
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