titicacasee
    Lateinamerika, Bolivien, Peru, Bildung

    Wassergewinnung in den Anden: Anpassung an den Klimawandel

    Projektnummer: 400.1022

    Die Klimakrise verschärft die Wasserkrise vielerorts und setzt kleinbäuerliche Haushalte in den bolivianischen und peruanischen Anden zunehmend unter Druck. Sowohl der Anbau von genügend Nahrung für die Selbstversorgung als auch von Futtermitteln für die Versorgung des Viehs ist aufgrund mangelnder Wasserverfügbarkeit gefährdet. Dadurch droht auch der Verkauf der damit in Verbindung stehenden Alpakawolle und der Strickwaren wegzubrechen.

    Mit der Projektarbeit im Bereich Wassergewinnung in den Anden unterstützen wir kleinbäuerliche Haushalte, mit der Klimaveränderung umzugehen. Unser Ziel ist es, die Fertigkeiten kleinbäuerlicher Familien für die Wassergewinnung zur Anpassung an den Klimawandel zu erweitern. Dazu vermitteln unsere Partnerorganisationen wichtiges Wissen im Be-reich Wassermanagement, für die Erstellung von Wasserrückhaltebecken und neuer Wassersickergruben sowie der Aufforstung mit lokalen Baum- und Buschbeständen an den Ufern von ausgewählten Bach- und Flussbetten. Unsere Partnerorganisationen leisten damit einen wichtigen Beitrag beim Wiederauffüllen der Wasserspeicher und arbeiten dazu sowohl mit kleinbäuerlichen Haushalten als auch mit gewählten Vertreter*innen der indigenen Gemeinschaften zusammen.
    Neben der gezielten Arbeit an Wassergewinnungsstrategien ist aber auch die Sensibilisierung in der breiten Bevölkerung und der zuständigen Behörden wichtig, um das Engagement zum Schutz der Gewässer und der einzigartigen andinen Feuchtgebiete zu fördern.

    Hintergrundinformationen

    Im Kontext des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse wie Trockenheit und anhaltende extreme Kälte, die zu Frost führt, an Intensität und Häufigkeit zu. Dies stellt auch die Menschen in den Anden vor neue grosse Herausforderungen. Konnten kleinbäuerliche Haushalte vor 20 Jahren noch fest mit fünf bis sechs Regenmonaten rechnen, sind es heute noch knapp vier bis fünf Monate.
    Gletscher als Wasserquellen gehen ebenfalls drastisch zurück. Gemäss Angaben der Behörden in Bolivien und Peru beträgt der Gletscherrückgang in der Projektregion der Departemente Cusco und Puno (Peru) sowie La Paz (Bolivien) zwischen 70 und 90 Pro-zent. Wichtige Flüsse verlieren damit ihre wichtigsten Wasserreserven und führen in der Trockenzeit wenig Wasser, was die Versorgung und Landwirtschaft erschwert.
    Der Handlungsbedarf ist gross, denn über 90 Prozent der kleinbäuerlichen Familien verfügen in den genannten Departementen über keine technische Bewässerungsinfrastruktur. Sie sind darauf angewiesen, sich neue Kenntnisse und Methoden im Bereich Wassermanagement anzueignen sowie mit Mikrobewässerungs-verfahren zu arbeiten.

    Insbesondere die Titicacasee-Region befindet sich in einer schweren Krise, welche die Wasserversorgung von fast drei Millionen Menschen in Bolivien und Peru gefährdet. Ein grosser Teil der Bevölkerung ist indigener Herkunft. Vor allem Aymaras und Quechuas sind stark vertreten.

    Projektziele

    Gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen unterstützt Missi-on 21 kleinbäuerliche Haushalte dabei, sich Wissen und Fertigkeiten im Bereich Wassermanagement anzueignen sowie Wasserrückhaltebecken und Mikrobewässerungsanlagen zu errichten. Wassergewinnungsstrategien wie die Wiederaufforstung und das Setzen von Andengräsern sowie Moosen sollen zudem die Wasserspeicherkapazität der umliegenden Ökosysteme erhöhen.

    Zielgruppe

    Die Aktivitäten richten sich hauptsächlich an kleinbäuerliche indigene Gemeinschaften im ländlichen Raum. Frauen kommt eine wichtige Führungsrolle zu, denn sie sind permanent präsent vor Ort und nehmen eine Schlüsselrolle in der Landwirtschaft ein. Die Bildungsangebote sowie sämtliche Projektaktivitäten zur Wassergewinnung stehen aber allen Interessierten Personen offen, die sich beteiligen und ihre Kenntnisse erweitern wollen.

    Aktivitäten

    • Vermittlung von Fertigkeiten und Wissen im Bereich Wassermanagement
    • Aufbau von Wasserrückhaltebecken und natürlichen Sickergruben in Hanglage
    • Wiederaufforstung und Anpflanzung von Buschwerk entlang strategischer Gebiete wie Wasserquellgebieten, Flussbetten und Feuchtgebieten
    • Installierung von Mikro-Bewässerungssystemen für den An-bau von Pflanzen zur Ernährung
    • Vermittlung von Wissen für den Umgang mit Vollzugsbehörden und über Grundrechte in der Wassernutzung

    Einige umgesetzte Projekte seit 2022

    Bolivien
    Stiftung Machaca Amawta im Departamento La Paz:
    • Installation von 30 Systemen zur Mikrobewässerung für Familien in fünf Gemeinden, sowie Errichtung von zwei kommunalen Bewässerungssystemen in zwei Gemeinden im Bezirk Ayata:
    • 80 Familien im Bezirk Ayata wurden in Wassermanagement und Low-Budget-Wassergewinnungsmethoden für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und Wasserversorgung ausgebildet. Neben dem Aufbau von Wasserrückhaltebecken stehen die Wiederaufforstung und der schonende Umgang mit der Ressource Wasser im Vordergrund.

    Peru
    Cedepas Peru im Departamento Puno:
    • Im Projektgebiet Arapa wurde eine genaue Kartierung der zur Verfügung stehenden Wasserressourcen (Quellen, Feuchtgebiete und Flüsse) sowie der Wassernutzungen vollzogen. Dadurch wurde die Planungsgrundlage für die Errichtung von Wasserinfiltrationsgräben und Aufforstungsgebieten geschaffen.
    • Installierung von Tröpfchen-Bewässerungssystemen sowie solarbetriebenen Wasserpumpen bei rund 80 Familien
    • In einem wichtigen Quellgebiet eines Flusses, das Projektteilnehmer*innen der Projekte für Ernährungssouveränität in Arapa nutzen, wurden Wasserinfiltrationsgräben und Wasserrückhaltebecken errichtet sowie Wiederaufforstung betrieben. Damit wird die Wasserverfügbarkeit für zahlreiche Familien optimiert.

    IDECA, im Dept. Puno:
    • Gemeinsam mit 23 Familien wurden drei Wasserrückhaltebecken gebaut und zwei Wasserkanäle die ein Gemeinschaftsgewächshaus bewässern.
    • Ebenfalls wurden zahlreiche Workshops und Foren zu folgenden Themen durchgeführt: nachhaltige Wasserbewirtschaftung, Erholung und Erhaltung von Feuchtgebieten, den «Bofedales», Nutzung natürlicher und kultivierter Weiden, Wiederentdeckung überlieferter und in Vergessenheit geratener Wasserbewirtschaftungsmethoden.

    Projektbilder

    Karte

    Bolivien

    11,3 Millionen Einwohner*innen (2024)

    36,4 %  leben unter der Armutsgrenze (2023)

    Peru

    34 Millionen Einwohner*innen (2023)

    33 % leben unter der Armutsgrenze (2023)

     

    Projektbudget 2025
    CHF 30 000.- bzw. gesammelte Spendenmehreinnahmen

    Projektbudget 2025-2028
    CHF 120.000.- bzw. Gesammelte Spendenmehreinnahmen

     

    Hoffnung dank Ihrer Unterstützung

    Mission 21
    Evangelisches Missionswerk Basel

    Postfach 270
    Missionsstrasse 21
    4009 Basel, Schweiz
    Tel.: +41 (0)61 260 21 20
    info@mission-21.org

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    Konto Nr. : 1032333

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