Dorina Waldmeyer
Programmverantwortliche Südsudan
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Projektnummer: 179.1029
Der Südsudan, das jüngste Land der Welt, ist derzeit mit einer Vielzahl schwerer politischer, wirtschaftlicher und humanitärer Krisen konfrontiert. Seit 2013 leidet das Land unter einem anhaltenden Bürgerkrieg, der zu zahlreichen Todesopfern, Vertreibungen und einer Verschärfung der humanitären Notlage geführt hat. Trotz eines Friedensabkommens von 2018 kommt es weiterhin zu Gewalt und Menschenrechtsverletzungen durch verschiedene bewaffnete Gruppen. Der Ausbruch des Konfliktes im benachbarten Sudan im April 2023 hat zu einer neuen Flüchtlingswelle in den Südsudan geführt, was die bestehenden humanitären Herausforderungen weiter verschärft. Zudem gehört der Südsudan zu den Ländern mit der weltweit höchsten Inflation und mehr als 7 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Zusätzlich kämpft der Südsudan mit extremen Wetterbedingungen. Weite Teile des Landes sind von Überschwemmungen betroffen, die zusammen mit Dürreperioden die ohnehin fragile Lebensmittelproduktion weiter beeinträchtigen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist von akutem Hunger betroffen und viele Menschen haben keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser oder sanitären Einrichtungen. Die aktuellen Überschwemmungen in der Region Upper Nile haben die Lage weiter verschärft und zu einer humanitären Notlage geführt. Es sind dringend Massnahmen erforderlich, um die betroffenen Gemeinden zu unterstützen und weitere Verschlimmerungen zu verhindern.
Seit September 2023 kämpft der Südsudan mit verheerenden saisonalen Überschwemmungen, die bereits über 900.000 Menschen in Mitleidenschaft gezogen haben. Besonders stark betroffen ist die Region Upper Nile. Mehr als 420.000 Menschen wurden mittlerweile durch diese Überschwemmungen aus ihren Heimatdörfern vertrieben und suchen nun in provisorischen Lagern Zuflucht. Die Fluten zerstörten weite landwirtschaftliche Flächen, zahlreiche Nutztiere sind ertrunken. Über zwei Drittel der Jahresernte gingen verloren, was die ohnehin kritische Nahrungsmittelknappheit und die Lebensgrundlagen der betroffenen Gemeinden drastisch verschärft. In vielen überfluteten Gebieten kam es zu Ausbrüchen von durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera und akutem Durchfall. Wichtige Infrastrukturen wie Strassen, Brücken und Wassersysteme wurden zerstört. Dies erschwert die Bereitstellung von humanitärer Hilfe erheblich.
Die Krise wurde durch die Öffnung des Jinja-Damms am Viktoriasee in Uganda weiter verschlimmert. Nachdem der Wasserstand des Viktoriasees seinen maximalen Wasserstand überschritten hatte, wurde der Damm im Juli zum ersten Mal seit 128 Jahren geöffnet, wodurch nun kontinuierlich 2400 Kubikmeter Wasser – das entspricht dem Volumen eines olympischen Schwimmbeckens – pro Sekunde in den Südsudan fliesst. Dies hat die Pegel der Flüsse, insbesondere in der Region des Upper Nile, weiter stark ansteigen lassen. Ganze Dörfer wurden zerstört und viele Familien mussten in höhere Gebiete fliehen, wo es jedoch an grundlegenden Ressourcen mangelt. Besonders betroffen sind die Regionen Upper Nile, Lakes, Unity und Warrap.
Das Projekt richtet sich an 1.463 Familien in der Region Upper Nile. Besonders vulnerable und marginalisierte Personen, darunter Schwangere, Kinder, ältere Menschen, Kranke und Menschen mit Behinderungen, sind in der Zielgruppe enthalten. Frauen und Mädchen sind besonders gefährdet, da sie in den überfüllten Lagern einem erhöhten Risiko sexueller und geschlechterspezifischer Gewalt ausgesetzt sind. Indirekt profitieren auch die umliegenden Gemeinden, da durch die Stärkung von Infrastrukturen, Katastrophenvorsorge und Resilienzmassnahmen die gesamte Region besser auf zukünftige Krisen vorbereitet wird. Ausserdem werden durch die Unterstützung lokaler Strukturen die langfristige Stabilität und das soziale Gefüge der betroffenen Gemeinschaften gefördert.
Die Überschwemmungskrise im Südsudan stellt eine massive und unmittelbare Bedrohung für das Leben und die Lebensgrundlagen der betroffenen Gemeinden dar. Es mangelt an grundlegenden Hilfsgütern wie Nahrung, Betten, Decken und anderen lebenswichtigen Materialien. Angesichts der prognostizierten Verschärfung der Situation ist eine umfassende und koordinierte Soforthilfe dringend erforderlich, insbesondere durch Lebensmittelverteilungen und die Bereitstellung von Notunterkünften. Zur Bewältigung der unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen der Überschwemmungen in der Region Upper Nile verfolgen wir folgende Hauptziele und Massnahmen:
Sofortige humanitäre Nothilfe:
Wiederaufbau und Resilienz:
Hochwasservorsorge und Frühwarnsysteme:
Umfassendes Hochwassermanagement:
Diese Massnahmen zielen darauf ab, nicht nur Soforthilfe zu leisten, sondern auch die Kapazitäten und die Widerstandsfähigkeit der lokalen Gemeinschaften zu stärken, damit sie zukünftigen Überschwemmungen besser standhalten und sich davon erholen können.
Menschen sind von den Überschwemmungen betroffen
Menschen sind vom Hungertod bedroht
Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen
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