Jacqueline Brunner
Teamleitung Kirchliche Partnerschaften
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Projektnummer: 162.1012
Die Bevölkerung Nigerias ist geprägt von humanitären Katastrophen. Der Terror der islamistischen Organisation Boko Haram hat seit 2009 mehr als 2,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben und immer öfter auftretende Naturkatastrophen bringen Not und Leid. Mission 21 und ihre Partnerorganisationen und -kirchen unterstützen die davon betroffenen Menschen mit lebenswichtiger Nothilfe. Daneben helfen sie beim Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur und von Existenzgrundlagen und leisten Schulungen im Bereich Katastrophenvorsorge. Hinzu kommt die dringend notwendige Unterstützung bei Naturkatastrophen, etwa bei Dürre oder Überflutungen. Aufgrund der Flutkatastrophe vom Herbst 2024 verstärkt Mission 21 die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Partnerkirche EYN.
Der Nordosten Nigerias wird seit 2009 massiv durch den Terror der islamistischen Organisation Boko Haram und ihren Splittergruppen beeinträchtigt. In Zentralnigeria haben die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen, insbesondere sesshaften Bauernfamilien und nomadisch lebenden Fulani für schlimme Zerrüttungen gesorgt. Die Bewohner*innen der betroffenen Regionen müssen auch heute noch allzeit mit Überfällen, Tötungen, Entführungen und Anschlägen rechnen. Von den Konflikten sind rund 16 Millionen Menschen betroffen, mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Ein Grossteil von ihnen hat dabei ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Lebensgrundlage verloren. Zwar finden viele von ihnen Zuflucht in Vertriebenenlagern. Für Frauen, die bei Angriffen verwitwet wurden, ist die Situation aber besonders prekär. Oft verfügen sie über keinerlei Ausbildung, und als Witwen sind sie besonders gefährdet, in extreme Armut abzugleiten und ausgebeutet zu werden. Aus diesem Grund unterstützen Mission 21 und ihre Partnerorganisationen EYN und EPRT die betroffenen Menschen mit existenziellen Gütern wie Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln, Zugang zu Trinkwasser sowie medizinische Basisleistungen. Ebenfalls können traumatisierte Menschen psychosoziale Begleitung in Anspruch nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten. Binnenvertriebenen, die in ihre Heimatgebiete zurückkehren, sehen sich mit dem mühsamen Wiederaufbau ihrer Existenzgrundlage konfrontiert.
Sie unterstützen Mission 21 und ihre Partnerorganisationen beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern und Brunnen sowie ihrer Existenzgrundlagen, z.B. durch die Vergabe von Saatgut. Daneben besucht die lokale Bevölkerung aus besonders gefährdeten Gebieten Schulungen in Massnahmen der Katastrophenrisikominderung.
Mission 21 verknüpft ihre humanitäre Arbeit auch an langfristig ausgerichtete Projekte, z.B. beruflichen Qualifizierungsmassnahmen für Binnenvertriebene. So können beispielsweise im Shuwari Vertriebenenlager geflüchtete Frauen und Männer verschiedene Berufe erlernen, damit sie sich langfristig eine Existenz aufbauen können.
Zielgruppe der humanitären Hilfe sind Menschen, die direkt von Katastrophen und gewalttätigen Konflikten betroffen sind, unabhängig ihrer religiösen, ethnischen, und politischen Zugehörigkeiten. Ein spezieller Fokus liegt auf Binnenvertriebene und Rückkehrer-Familien sowie auf besonders schutzbedürftige Personengruppen wie z.B. Witwen aus den Bundesstaaten Adamawa, Borno und Plateau.
2023 lag der Fokus auf der Versorgung von Betroffenen von Naturkatastrophen wie den Überschwemmungen in weiten Teilen des Nordostens Nigerias sowie auf der Unterstützung von Binnenflüchtlingen unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit mit Nothilfe. Um ihr Überleben zu sichern und ihr Leid zu lindern, erhielten sie Zugang zu dringend benötigten Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln sowie zu medizinischen Basisleistungen und psychologischer Betreuung. Zusätzlich wurden Dorfgemeinschaften, die durch Naturkatastrophen oder durch Angriffe von Boko Haram und andere nicht-staatlichen, bewaffneten Gruppierungen ihr Hab und Gut verloren haben, beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern und Brunnen unterstützt. Für Frauen und Männer, die als Binnenflüchtlinge in Vertriebenenlagern leben, standen auch dieses Jahr wieder diverse Berufsausbildungen im Shuwari Vertriebenenlager zur Verfügung. Dank einer praktischen Ausbildung in einem vermarktbaren Beruf werden sie befähigt, sich ein Einkommen zu erwirtschaften und sind nicht länger auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Das Budget wird laufend an die aktuelle Notlage und Konfliktsituation angepasst.
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