kampagne 2024 tansania
    Tansania, Ernährungssouveränität
    Gendergerechtigkeit

    Klima schützen, Frauen stärken: Nachhaltige Landwirtschaft in Tansania

    Projektnummer: 186.1505

    Abholzung der Wälder, Wüstenbildung und Verseuchung der Böden verursachen eine lebensbedrohliche Situation für die Bevölkerung des von rund 300‘000 Menschen bewohnten Mbarali Distrikts in Tansania. 83 Prozent der Bevölkerung arbeiten dort im landwirtschaftlichen Bereich; die Wirtschaft hängt von der Landwirtschaft ab. Mit Blick auf die langfristigen Auswirkungen einer erhöhten Niederschlagsmenge unterstützt und fördert das Projekt die Anpflanzung von Bäumen. Die Pflanzungen haben ein verbessertes Mikroklima zum Ziel. Ausserdem soll dadurch die  Bodenerosion aufgehalten und der Grundwasserspiegel wieder angehoben werden. Durch die Vermittlung agroforstwirtschaftlicher Kenntnisse und die Übernahme der Projektleitung durch Frauen fördert das Projekt eine verbesserte Lebensgrundlage für Frauen, begleitet von Gesundheits- und Ernährungsvorteilen. Das Projekt konzentriert sich auf trockenheitsresistente Arten, die im heissen Klima des Usangu-Beckens gedeihen und deren Produkten (Blätter oder Früchte) weiterverarbeitet und verkauft werden können. Dadurch profitieren die beteiligten Frauengruppen auch ökonomisch.

    Hintergrundinformationen

    Im Usangu-Becken im Mbarali-Distrikt in Tansania trägt die Abholzung der Wälder zur Wüstenbildung in dem halbtrockenen Gebiet bei und bedroht die Wasserversorgung durch Flusswasser. Das hat wiederum weitreichende Auswirkungen auf die natürliche Ökologie und die Versorgung der Region mit Wasserkraft. Die zunehmend hohe Bevölkerungsdichte in der Region und die Attraktivität von Reis und Erdnüssen als Cash-Crop haben zu einer Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion durch Kleinbauernfamilien geführt. Die Verwendung von Agrarchemikalien führt zu einer Verseuchung der Böden. Diese Verschmutzung der Umwelt verschlechtert die Lebensbedingungen weiter. Der Grossteil der betriebenen Landwirtschaft ist vom Regen abhängig. Die Dürre, die durch die Abholzung verschärft wird, sorgt für Ernährungsunsicherheit und gesundheitliche Probleme.

    Projektziele

    Die Förderung einer ökologischen Agroforstwirtschaft ist aus folgenden Gründen wichtig für das Mbarali Distrikts und seine Bewohner*innen:

    • Verhinderung der Bodenerosion und der Verschlammung der Wasser-Infrastruktur.
    • Kühlung des Mikroklimas und Beschattungsmöglichkeiten.
    • Erhöhung der Grundwasserneubildung.
    • Schutz des Flusseinzugsgebiets für natürliche Ökologie und Hydroelektrizität.
    • Erhöhtes Einkommen der Projektteilnehmenden durch gesteigerte land- und forstwirtschaftliche Produktion.
    • Entwicklung von ökologischer, landwirtschaftlicher Produktion für den Export von Nutzpflanzen durch erhöhte lokale Verfügbarkeit agroforstwirtschaftlicher Kenntnisse.

    Dadurch können wir folgende Ziele verfolgen:

    • Verbesserter Zugang zu einer stabilen und sauberen Wasserversorgung im Mbarali Distrikt, vor allem in den Dörfern Mabadaga, Matebete, Luhanga und Muungano.
    • Schutz der Umwelt durch die Zucht und Anpflanzung verschiedener Baumarten
    • Ökonomische Stärkung von Frauengruppen

    Zielgruppe

    • 193 Frauen aus Sukuma- und Masai-Ethnien in organisierten Gruppen
    • 40 Multiplikator*innen aus Kirchgemeinden und Politik
    • Ca. 3000  Menschen profitieren indirekt durch eine sichere Trinkwasserversorgung

    Aktivitäten

    • Agrarökologische Fortbildungen in den Massai- und Sukuma-Gemeinden
    • Errichtung und Ausbau von Wasserinfrastruktur (Solarbrunnen, Tanks, Leitungen)
    • Einrichtung der Baumschulen und Demonstrationsflächen
    • Pflanzen von hitzeresistenten Baumsorten
    • Sensibilisierung der Bevölkerung durch geschulte Schlüsselpersonen, um die Nachfrage nach Setzlingen und Baumprodukten zu erhöhen. Dadurch erhöhtes Bewusstsein für Agrarökologie und die Bedeutung von Baumpflanzungen
    • Studienreisen für Schlüsselpersonen der ökologischen Agrarwirtschaft, um die Nachfrage nach Betriebsmitteln für den ökologischen Landbau in der Region zu erhöhen

    Projektfortschritt

    Im vergangenen Jahr konnte ein weiterer Brunnen in in der abgelegenen Ortschaft Muungano gebohrt werden. An den Standorten Luhanga, Mabadaga und Muungano errichtete Mission 21 Solarpumpen und Wassertanks. Ca. 2300 Bewohner*innen können jetzt mit frischem und sauberen Wasser versorgt werden. Das Wasser dient auch der Bewässerung von zwei Baumschulen in Matebete und Mabadaga sowie von Demonstrationsfeldern in Luhanga, Matebete und Mabadaga. Mit Beginn der Regenzeit im Dezember 2023 wurde damit begonnen, Baumsetzlinge auszupflanzen. An zwei Projektstandorten werden «Waldgärten» angelegt, in denen nicht nur Bäume, sondern auch Gemüsepflanzen wachsen. Durch die vorhandene Bewässerung erhöhte sich auch der Ernteertrag auf vorhandenen Gemüsefeldern und sorgte für eine Erhöhung des Einkommens der Frauen und ihrer Familien.  

    Unterstützen Sie unsere Kampagne 2024 „Voneinander lernen, nachhaltig leben“ und sensibilisieren Sie mit diversen Mitmachaktionen Ihr Umfeld zum Thema ökologische Nachhaltigkeit im globalen Süden und in der Schweiz. Mehr Informationen: www.mission-21.org/kampagne

    Karte

    Tansania

    • 0.45 USD/Tag verdienen durchschn. die Bewohner*innen des Mbarali Distrikts
    • 44% der Menschen im Mbarali Distrikt können nicht lesen und schreiben
    • 43% der potenziellen Landwirtschaftsflächen sind nicht bewirtschaftet

    Projektbudget 2024

    CHF 46’000

    mg 9086 4

    Adrienne Sweetman

    Koordinatorin Tansania

    jacqueline

    Jacqueline Brunner

    Teamleitung Kirchliche Partnerschaften

    Tel. 061 260 23 37
    ► E-Mail

    Johannes Klemm

    Teamleiter Afrika und Programmverantwortlicher Tansania
    Tel: +41 (0)61 260 23 04
    ► E-Mail

    Hoffnung dank Ihrer Unterstützung

    Mission 21
    Evangelisches Missionswerk Basel

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