Berufsschule Wamba-Luadi

Projektnummer: 197.1809

Die Berufsschule in Wamba-Luadi bietet im Rahmen eines vierjährigen Lehrgangs eine solide Berufsausbildung als Schreiner, im Bauhandwerk und seit 2022 auch in der Forstwirtschaft, Pädagogik und kaufmännischen Bereich. Es handelt sich um ein staatlich anerkanntes Ausbildungsinstitut mit eigenen Einrichtungen und Unterkünften für die Lernenden und das Lehrpersonal. Dank ihrer Ausbildung im Ausbildungszentrum erhalten junge Männer und Frauen eine gute Chance auf dem Arbeitsmarkt. Die Absolvent*innen der Schreinerausbildung erhalten nach dem Lehrabschluss ein Set von Handwerkzeug überreicht, welches für sie eine wichtige Starthilfe ins Berufsleben bedeutet.

Hintergrundinformationen

In der Demokratischen Republik Kongo haben junge Erwachsene wenig berufliche Perspektiven. Im Durchschnitt sind 41 Prozent der Junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos. Dadurch fällt es vielen schwer, sich selbst zu versorgen, eine Familie zu gründen, und eine selbstbestimmte Existenz aufzubauen, sich entsprechend seinen Fähigkeiten zu entfalten und als volle Mitglieder an der Gesellschaf teilzuhaben und mitzugestalten können. Insbesondere Jugendliche aus ländlichen Gebieten sind von Arbeitslosigkeit betroffen, etwa in der isolierten und schwer zugänglichen Provinz Kwango im Westen des Landes. Ihnen fehlen berufliche Ausbildungsmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund kommt der Berufsschule in Wamba-Luadi eine zentrale Bedeutung zu. Die Ortschaft befindet sich rund 600 Kilometer von der Hauptstadt Kinshasa entfernt. Die Schule wurde 1983 mit Unterstützung der Evangelischen Mission im Kwango (EMIK) als Handwerksschule gegründet und wird seither von der Partnerkirche CEK geführt. Inzwischen wurde aus einer Handwerksschule eine staatlich anerkannte Berufsschule mit Ausbildungsmöglichkeiten, die im Kwango eine berufliche Perspektive bietet.

Projektziele

Die Berufsschule in Wamba-Luadi kann sich dank guten Lerndienstleistungen als führende und eigenständige Berufsschule der Provinz Kwango positionieren. Sie leistet einen Beitrag zur Entwicklung der ländlichen Gesellschaft und fördert unter anderem die Herstellung erschwinglicher Möbel und das nachhaltige Bauen mit lokal produzierten Materialien. Ausserdem setzt sich das Projekt gegen die Folgen des Klimawandels ein, indem Wiederaufforstung, Waldschutz und Bekämpfung von Buschfeuern gefördert werden.

Zielgruppe

Die Berufsschule bietet Jugendlichen, jungen Männern und zu einem geringen Anteil auch Frauen eine dreijährige Berufsausbildung an. Sie stammen aus der Provinz Kwango und schaffen mit ihrer Ausbildung die Grundlagen für die Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Berufsschulabsolvent*innen werden auch nach ihrem Studium begleitet und unterstützt, um einen Job zu finden.

Aktivitäten

Die Berufsschule bietet eine solide vierjährige Ausbildung in verschiedenen Bereichen für junge Erwachsene aus der Provinz Kwango: Schreinerei, Maurer- und anderes Bauhandwerk, Forstwirtschaft, Pädagogik und eine kaufmännische Ausbildung. Weiterbildungen für die Unterrichtenden. Die Berufsschule verbessert ihre Infrastruktur und bietet den Lernenden gute Arbeitsplätze, Handwerkzeuge und eine Unterkunft an. Förderung der Eigeneinnahmen der Berufsschule durch den Verkauf von Möbeln und der Errichtung eines Schulgartens. Erhöhung der Einkommensmöglichkeiten für die Absolvent*innen durch die Übergabe von Werkzeugen und die Errichtung von Produktionsstätten. Einsatz zum Schutz von Natur und Umwelt: Wiederaufforstung, Bekämpfung von Buschfeuern, Waldschutz und Setzlingsherstellung.

Projektfortschritt

Die Ausbildungsgänge Pädagogik, Schreiner*in, Maurer*in und kaufmännische Ausbildung, sowie die Fachrichtung Forstwirtschaft gehen planmässig weiter. Mit 97 Studierenden (im Jahr 2023 ist die Schreinerausbildung weiterhin bei weitem der wichtigste Ausbildungsgang. 14 junge Männer waren in der Ausbildung zum Maurer eingeschrieben sowie 30 junge Erwachsene in den weiteren Ausbildungsgängen (davon 16 junge Frauen). In den unterrichtsfreien Zeiten wurden unter anderem Infrastrukturvorhaben umgesetzt, ausserdem gibt es vor Ort und in einiger Entfernung Wiederaufforstungsmassnahmen, um einerseits eine nachhaltige Holzwirtschaft zu fördern, und zum anderen gezielt dem Klimawandel entgegenzuwirken. Im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit mit der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen werden den ausgebildeten Schreiner*innen Werkzeugkits ausgehändigt. Diese Grundausstattung soll den jungen Berufsleuten den Einstieg in das Arbeitsleben vereinfachen.