Guliba Florence Hakim
Koordinatorin Südsudan
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Projektnummer: 179.1003
Der Südsudan wurde im Jahr 2011 nach langen Kämpfen unabhängig. 2013 brach jedoch im Nordosten erneut Krieg aus. Im Juli 2016 weitete sich der Konflikt auf das ganze Land aus. 2018 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, 2020 eine Einheitsregierung gebildet. Friedensförderung und Versöhnungsarbeit sind trotzdem wichtiger denn je. Die Kirchen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die gespaltene Gesellschaft zu versöhnen. Mission 21 unterstützt das Engagement ihrer Partnerkirche, der Presbyterianischen Kirche des Südsudans, sowie des Südsudanesischen Kirchenbundes. Die Projektarbeit fördert den Aufbau gewaltloser und gerechter Beziehungen, interethnisch und ökumenisch. Trauma- und Versöhnungsarbeit helfen den Menschen, mit schwierigen Erlebnissen umzugehen, ohne mit erneuter Gewalt oder Racheakten zu reagieren.
Seit dem Konflikt von 2013, bei dem es um politische Macht und den Kampf um Ressourcen ging, kam es wiederholt zu Gewalt an der Zivilbevölkerung. Millionen von Menschen wurden militärisch vertrieben. Noch immer ist eine hohe Anzahl der Bevölkerung traumatisiert besonders Frauen und Kinder. Die südsudanesische Regierung ist auch nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von 2018 schwach, hat kaum finanzielle Mittel und verfolgt andere Interessen, als sich um soziale Strukturen zu kümmern. Somit ist und bleibt die Kirche eine wichtige Friedensstifterin.
Die Presbyterianische Kirche (PCOSS) ist die drittgrösste Kirche des Landes und Partnerkirche von Mission 21. Sie unterstützt die Friedensförderung und Versöhnungsarbeit. Gestärkt werden besonders Frauen, Kinder und Jugendliche. Denn die Bevölkerung des Südsudans wird immer jünger. Jugendliche unter 24 Jahren machen mittlerweile 62 Prozent der Bevölkerung aus. Sie sind die Zukunft und Hoffnungsträger*innen des Landes. Zugleich sind sie leicht beeinflussbar und besonders von Gewalt und ihren Folgen betroffen. Erfahrungen haben ausserdem gezeigt, dass Frauen eine wichtige Rolle in der Friedensförderung einnehmen. Frauen hatten jedoch im Südsudan bisher kaum eine Stimme. Darum ist es ein grosses Anliegen von Mission 21 und der PCOSS, die Rolle der Frauen zu stärken.
Die PCOSS stärkt die Fähigkeiten besonders von Jugendlichen und Frauen in den Bereichen Friedensförderung und Versöhnungsarbeit und bietet ihnen psychosoziale Unterstützung an.
Bei der Friedensförderung und Versöhnungsarbeit werden alle Ethnien berücksichtigt und miteinbezogen sowie Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten angesprochen. Ein besonderer Fokus liegt auf Frauen und Jugendlichen.
Methodisch setzt die Partnerorganisation auf das Prinzip des «Training of Trainers», indem also Leitende ausgebildet werden, die das Wissen weitertragen. Damit werden weitere Kreise der Bevölkerung erreicht. Teilnehmer*innen der Trainings können gewaltfreie Konfliktlösung sowie Möglichkeiten zur Versöhnung besprechen und ausprobieren. Sie werden ermutigt, sich über ethnische Grenzen hinweg versöhnlich zu zeigen, damit Stereotypen abgeschwächt werden.
Die Friedensförderung ist wichtiger Bestandteil aller Projekte von Mission 21 im Südsudan. Im Jahr 2023 bildeten sich 85 «Peace Actors» aus. Seit die PCOSS diese Schulungen im Südsudan anbietet, konnte ein Rückgang von 85 Prozent bei Vergeltungsmorden verzeichnet werden.
Auch das «Nile Theological College» und das «Giffen Institute for Theology» bieten Module zum Thema Friedensförderung und Versöhnungsarbeit an. Die Projektkoordinator*inneen durchlaufen eine Ausbildung zu «Peace Mobilizern». Das heisst, sie bringen ihr Wissen zur Friedensförderung und Versöhnungsarbeit in die Projektarbeit ein.
Seit 2018 werden «Peace Missions» durchgeführt. Die Kirchenleitung leistet Solidaritätsbesuche bei traumatisierten Menschen, besonders in schwer erreichbaren Regionen oder in Lagern für Geflüchtete.
Die bisherige Arbeit zeigt Wirkung: Pfarrpersonen lassen ihr Wissen in den Gottesdienst einfliessen und Lehrpersonen nehmen es mit in ihren Schulunterricht.
Das Projekt soll aufgrund der aktuellen Situation erweitert werden.
Das Interesse der Bevölkerung an den Schulungen ist gross. Mit dem Strom aus Rückkehrer*innen aus dem Sudan bleibt es wichtig, die Beziehungen zur Aufnahmegesellschaft zu stärken und die Friedensbildung zu stärken.
CHF 63’250
Mission 21
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