Guliba Florence Hakim
Koordinatorin Südsudan
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Projektnummer: 179.1028
Die Menschen im Südsudan leiden seit fast 70 Jahren unter Bürgerkrieg, Konflikten und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dabei leidet die Bevölkerung auf unterschiedliche Weise. Männer sterben als Soldaten, müssen flüchten, werden gleichzeitig zu Opfern und Tätern. Frauen haben eine andere Rolle im Konflikt. Sie versuchen die Familie zusammen zu halten, sie zu versorgen und gleichzeitig Geld für die Familie und für die Bildung ihrer Kinder zu erwirtschaften. Somit werden sie auf einmal Familienoberhaupt in einem Land, in dem die Stimme einer Frau historisch und kulturell lange nicht von Bedeutung war.
Im Zentrum des Projekts steht daher die Förderung von Gleichberechtigung der Frauen, in Leitungspositionen, aber auch im Bildungs- und Wirtschaftsbereich sowie die Überwindung von Gewalt an Frauen. Durch die Schaffung sicherer Räume, den gezielten Aufbau wirtschaftlicher Selbstständigkeit über berufsbezogene Ausbildung sowie die Schulung in Führungsqualitäten, Konfliktlösung und psychosozialer Unterstützung werden Frauen und Mädchen befähigt, ihre Rolle als tragende Säulen der Gesellschaft weiter auszubauen.
Kampagne 2025: „Einstehen für eine friedliche Gesellschaft“
Mission 21 lädt Kirchgemeinden ein, sich aktiv an der Kampagne 2025 zu beteiligen. Gemeinsam fördern wir Toleranz, Respekt und Gleichberechtigung – für eine nachhaltige und harmonische Zukunft.
Der Südsudan ist mehrheitlich christlich, ethnisch divers und eines der ärmsten Länder der Welt. Das Land ist stark geprägt vom jahrelangen Bürgerkrieg sowie anhaltenden humanitären Krisen, wodurch es zu tiefgreifenden strukturellen und sozialen Problemen gekommen ist. Verankerte soziale Normen führen zu massiver Geschlechterungleichheit und Ausgrenzung, insbesondere im Hinblick auf die Bildung von Mädchen, ihre Bewegungsfreiheit, ihre begrenzte Entscheidungsbefugnis sowie den eingeschränkten Zugang zu und die Kontrolle über Ressourcen. Die Rechte von Frauen und die Förderung von Mädchen werden oft vernachlässigt oder nicht priorisiert. So werden vor allem junge Mädchen bereits vor Erreichen der Volljährigkeit verheiratet, oft weil die Familie auf das Geld des Brautpreises angewiesen ist. Kinderheirat und der Brautpreis sind vor allem in ruralen Gebieten weitverbreitet. Darüber hinaus deuten Schätzungen darauf hin, dass über 80% der Frauen bereits genderbasierte Gewalt erfahren mussten, was Vergewaltigungen, sexuelle und physische Übergriffe (auch innerhalb der Ehe), Zwangs- und Kinderheiraten sowie den Entzug von Bildungs-, Arbeits- und Gesundheitschancen einschliesst. Die sozioökonomischen Rahmenbedingungen führen dazu, dass Frauen und Mädchen nicht nur in Friedens- und politischen Prozessen marginalisiert werden, sondern auch bei Naturkatastrophen und anderen Krisen unverhältnismässig stark leiden. Die kumulativen Auswirkungen dieser multiplen Krisen führen dazu, dass ganze Gemeinschaften ständig den negativen Effekten ausgesetzt sind. Dabei sind insbesondere Haushalte, die von Frauen geführt werden, stark gefährdet.
Die Einbeziehung von Frauen in Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen – sei es in lokalen Organisationen oder in der Regierung – wird bislang zu wenig wahrgenommen. Friedensprozesse, in denen Frauen beteiligt sind und Führungspositionen übernehmen, gestalten sich in der Regel nachhaltiger. Dies unter anderem weil der Prozess ganzheitlicher angegangen wird und nicht ausschliesslich aus einer männlichen Perspektive erfolgt.
Die Stärkung von Frauen und Mädchen in allen Bereichen. Hierzu gehört ein sicherer Raum, um sich auszutauschen, sich zu trösten, sich aufzubauen und über das Erlebte zu sprechen und verarbeiten zu können. Weiter unterstützen wir beim Aufbau von wirtschaftlichem Einkommen und bei Bildungswunsch.
Marginalisierte Frauen und Mädchen im Südsudan.
In dem Bestreben, betroffene Mädchen und Frauen zu unterstützen, haben die Partner von Mission21 mehrere Aktivitäten initiiert, die von der Entwicklung von Lebenskompetenzen bis hin zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen reichen. Neben der Herstellung von wiederverwendbaren Menstruationsartikeln, gibt es Aktivitäten zum Anbau von Speisepilzen – und der Wiederverwertung von Reifen sowie der Herstellung von Türmatten, Blumen, traditionellen Perlen, gefärbten Stoffen und genähten Kleidern wurden die Aktivitäten erfolgreich umgesetzt und ihre Fortschritte sind sichtbar. Die Frauen wurden auch in Führungsqualitäten, Konfliktlösung und psychosozialen und traumabewältigenden Fähigkeiten geschult, um ihre Selbständigkeit, die Erwirtschaftung eines nachhaltigen Einkommens und den sozialen Zusammenhalt zu verbessern.
11 Millionen Einwohner*innen
63,6% der Bevölkerung unter 24 Jahre alt
52% der Frauen im Südsudan wurden vor Ihrem 18. Geburtstag zwangsverheiratet
CHF 115’500
Mission 21
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