Guliba Florence Hakim
Koordinatorin Südsudan
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Projektnummer: 179.1015
Die südsudanesische Gesellschaft soll geeint, Konflikte müssen gelöst und ein friedliches Zusammenleben muss gestaltet werden. Bildung ist ein wichtiges Element, um den Friedensprozess im Südsudan voranzutreiben. Die Presbyterianische Kirche des Südsudan (PCOSS), Partnerkirche von Mission 21, betreibt das Nile Theological College (NTC) als Ausbildungsstätte und leistet so einen Beitrag. Sie bietet eine umfassende theologische Ausbildung an, die dringende gesellschaftliche Fragen reflektiert und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.
Im Südsudan spielen Kirchen und Pfarrpersonen eine wichtige Rolle. Das ist unter anderem historisch bedingt, da sie bereits früher soziale Dienstleistungen und humanitäre Hilfe angeboten haben. Ihre Bedeutung ist noch immer gross. Vor dem Hintergrund der jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen im Südsudan ist die Kirche besonders gefordert.
Mission 21 und ihre Partnerkirche PCOSS sind der Überzeugung, dass der Glaube für die Entwicklung und den Frieden im Land eine zentrale Rolle spielen kann. Eine qualitativ hochwertige theologische Aus- und Weiterbildung ist dafür ein Schlüsselelement. Daher betrachtet die PCOSS die Förderung ihrer theologischen Ausbildungsstätte, des Nile Theological College (NTC), als eine ihrer zentralen Aufgaben. Nach dem Abschluss nehmen Pfarrer*innen eine wegweisende Rolle in ihren Gemeinden ein und tragen massgebend zu einem gesellschaftlichen Wandel bei. Auch im Versöhnungs- und Friedensprozess spielen sie eine wichtige Rolle. Das 1992 ursprünglich in Khartoum (Sudan) gegründete Nile Theological College bietet Unterricht auf universitärem Niveau. Es besitzt die offizielle Anerkennung der Regierung und ist offen für Studierende aller südsudanesischen Denominationen. Das NTC bildet dabei nicht nur Führungskräfte für Kirchen, sondern auch Lehrkräfte aus.
Die Ausbildung in Theologie vermittelt biblische Ethik und trägt damit zu einem friedlichen Miteinander im kriegsversehrten Land bei. Das Nile Theological College bietet neben der theologischen Ausbildung eine starke friedensfördernde Komponente. Die Absolventen werden wichtige Positionen in der Kirche und Gemeinde einnehmen, die sich mit gesellschaftlichen Themen kritisch und reflektiert auseinander setzen sollen.
Das Nile Theological College richtet sich an Angehörige aller südsudanesischen Kirchen. Stipendien werden vor allem an Studentinnen vergeben.
Wie betreibt man universitäre theologische Ausbildung in einem Land inmitten eines Kriegs? Dieser Frage mussten sich die Verantwortlichen des NTC in den vergangenen Jahren immer wieder stellen. Als richtungsweisend hat sich die Einführung eines neuen Kurses im Bereich der Sozialethik erwiesen. Der Kurs thematisiert die gegenwärtigen, schwerwiegenden Probleme des Landes und vermittelt Lösungs- und Handlungsstrategien. So versucht die Kirche, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und adäquat ausgebildete Führungskräfte bereit zu stellen.
In den letzten Jahren konnte sich das NTC nach der Flucht aus der Stadt Malakal in der Hauptstadt Juba wieder neu etablieren. Während im Jahr 2015 nur 18 Studierende (keine Frau) eingeschrieben waren, sind im Jahr 2023 142 Studierende (inklusive 18 Studentinnen) eingeschrieben. 2023 waren 140 Studierende eingeschrieben und 26 haben erfolgreich ihren Bachelor abgeschlossen (davon 8 Frauen). NTC konnte Anfang 2020 in ein grösseres Gebäude umziehen und somit effizienter arbeiten. Der Internetdienst von Mission 21 hilft Studierenden bei der Recherche und vereinfacht die Kommunikation mit Angestellten. Aufgrund der politischen Unruhen in Sudan im April 2023 gibt es einen Zustrom von Studierenden, die eine qualitativ hochwertige theologische Ausbildung in Südsudan suchen. Die Zahl der Abendstudierenden ist von 47 auf 75 gestiegen, was die Kapazitätsprobleme verschärft. Das College passte sich in Kooperation mit lokalen Kirchen an die schwierige Situation an: dank einem neuen Vorlesungssaal und 30 neuen Bänken haben mehr Studierende Platz. Durch neue Partnerschaften können die Mahlzeiten der Student*innen unterstützt werden.
CHF 36’900
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