ISAIAS, Surandino Institut für Forschung und Gemeinschaft
Das Instituto Surandino de Investigación y Acción Solidaria (ISAIAS) wurde 2007 gegründet. Es versteht sich als Bewegung und Netzwerk kritischer und offener Christinnen und Christen aus den ländlichen Gebieten der südlichen Hochanden rund um Puno und Cusco. Es speist sich aus Jahrzehnten befreiungstheologisch ausgerichteter sozialer und pastoraler Praxis. Thematische Schwerpunkte der Institution sind Bildungs-, Friedens-, Menschenrechts- und Demokratisierungsarbeit.
Mission 21 unterstützt ISAIAS im Bereich Bildung. Dabei geht es um die Aus- und Weiterbildung von Leitungspersönlichkeiten sowie von Frauen, mit dem Ziel, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen für eine aktive Bürgerbeteiligung und für ein gesellschaftliches Engagement im Kampf gegen die Gewalt an Frauen fit zu machen.
Obwohl die peruanische Gesetzeslage eine weitgehende Bürgerbeteiligung vorsieht, wird die indigene Bevölkerung von den staatlichen Institutionen meist diskriminiert und minderwertig behandelt. Immer wieder kommt es deswegen zu gewaltsamen Protestaktionen, die sogar in Lynchjustiz münden können. Demokratische Problemlösungsstrategien, die auf Dialogfähigkeit beruhen sind daher zentrale Instrumente, die der Zielbevölkerung näher gebracht wird. Auch Verhandeln und Konsensfindung bereiten Probleme. Autoritäre Amtsführung und gewaltsame Konfliktlösung sind an der Tagesordnung. Zudem liegt die Armutsrate in der Region Puno bei fast 40 Prozent. Frauen leiden besonders unter der Situation, denn sie werden häufig mehrfach diskriminiert. Im ländlichen peruanischen Hochland werden sie häufig von Eltern und Brüdern bevormundet und erfahren psychische und körperliche Gewalt. Fliehen sie aus den ländlichen Gebieten in die Stadt, verbessert sich die Situation meist nicht, sondern Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Ethnie und Herkunft sowie Demütigungen aller Art gehören weiter zum Alltag. Während der pandemiebedingten Lockdowns hat die genderbasierte Gewalt zudem exponentiell zugenommen.