Evangelische Schwesternschaft „Emmanuel Sisters“
Die evangelische Schwesternschaft „Emmanuel Sisters“ hat ihre Ursprünge in der Presbyterian Church in Cameroon, PCC. Diese ist gleichzeitig die wichtigste und langjährigste Partnerorganisation von Mission 21 in Kamerun. Die Schwesternschaft in Kamerun ist nach dem Vorbild der Diakonissenschaft Reuilly in Versailles aufgebaut und begann im Jahr 1975 auf einem Grundstück der PCC ihre Arbeit in der kamerunischen Stadt Bafut. Von dort ausgehend entstand 2009 ein weiteres Zentrum für Hilfe und Training für Menschen mit Behinderungen. Aufgrund der anglophonen Krise mussten die Schwestern 2019 Bafut verlassen und fanden in Foumbot, im frankophonen Kamerun, wieder auf einem Grundstück der PCC, eine neue Bleibe. Allerdings ist es nicht einfach, die Arbeit nach der Vertreibung aus Bafut am neuen Ort fortzuführen.
Die „Emmanuel Sisters“ arbeiten mit Mädchen und Frauen, die mit einer Behinderung leben, darunter auch Taubstumme sowie Waisenkinder. Die Schwesternschaft versucht, ihnen durch eine umfassende Ausbildung und die Teilhabe in einer Lebensgemeinschaft nicht nur eine Hilfestellung im Alltag zu sein, sondern ihnen auch Selbstvertrauen und eine Perspektive für ihr Leben zu geben. Der Kampf gegen Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung im Alltag ist ebenso wichtig wie Schulbildung, die Ausbildung im Nähen, in traditionellen Handarbeiten, in der Landwirtschaft oder in der Kleinviehzucht. Die hergestellten Produkte werden verkauft und tragen so zum Unterhalt der Schwesternschaft bei. Im „Agape-Programm“ gehen die Schwestern in umliegende Dörfer, um Menschen mit Behinderung zu finden, die aufgrund des existierenden Tabus immer noch versteckt werden, darunter viele, die an Epilepsie leiden. Auch wenn die Durchführung dieses Programms durch die anglophone Kriese erschwert ist, versucht man die Betroffenen nicht nur zu versorgen, sondern auch die Stigmatisierung zu brechen.