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Bolivien

Gemeinsam mit vier Partnerorganisationen realisiert Mission 21 in Bolivien Projekte hauptsächlich im Bereich Ernährungssouveränität. Geografisch konzentriert sich das Engagement auf das Departement La Paz. Die Höhenregion ist von Armut stark betroffen. Die Projekte von Mission 21 begünstigen insbesondere die ländliche, indigene Bevölkerung. Denn die Ernährungssouveränität wird durch die Folgen des Klimawandels erschwert.

 

Ernährungssouveränität

Das Departement La Paz gehört zu den ärmsten Regionen Boliviens. Die Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion sind auf Grund der Höhenlage und der Folgen des Klimawandels schwierig. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt kämpfen zahlreiche Menschen um das Überleben. Deshalb setzen sich Mission 21 und ihre Partner für die Ernährungssouveränität ein.

Der Ansatz unserer Landwirtschaftsberater folgt biologischen Richtlinien. Es werden an den Klimawandel angepasste, agroökologische Anbautechniken vermittelt, welche die Kultur der lokalen Bevölkerung einbeziehen und respektieren. Dank der Projekte von Mission 21 und ihren Partnerorganisationen können sich die Menschen gesünder und ausgewogener ernähren. Zudem können die Überschüsse auf lokalen und regionalen Märkten verkauft werden. Somit erwirtschaften Armutsbetroffene ein Zusatzeinkommen.

 

Indigene Bevölkerung stärken

Die bolivianische Bevölkerung ist zu über 60 Prozent indigenen Ursprungs. Offiziell versucht die Regierung seit einigen Jahren, die indigene Bevölkerung in politische Entscheidungen stärker einzubeziehen. Die Realität sieht leider immer noch anders aus: In Politik und Wirtschaft ist vor allem die ländliche indigene Bevölkerung noch immer stark benachteiligt. Mission 21 stärkt in Bolivien deshalb insbesondere die indigene Bevölkerung. Denn diese ist von Armut besonders betroffen.

 

Frauen ermächtigen in Bolivien

Frauen tragen in vielen bolivianischen Familien einen Grossteil der Verantwortung. Auch mit der grassierenden Armut haben sie daher besonders zu kämpfen. Deshalb unterhalten Mission 21 und ihre Partnerorganisationen im Departement La Paz Projekte, die sich vor allem an Frauen richten. In Kursen über Landwirtschaft und Handwerk eignen sie sich neues Wissen und nützliche Fertigkeiten an. So können die Frauen ihren Lebensunterhalt bestreiten und besser für ihre Kinder sorgen. Sie gewinnen auch mehr Selbstvertrauen und lernen, Verantwortung in der Gemeinde zu übernehmen.

 

Religion und Entwicklung

Alle Partnerorganisationen von Mission 21 in Bolivien sind sogenannte „faith based organisations“, also glaubensbasierte Organisationen. Mission 21 ist fest davon überzeugt, dass Religion und Glaube eine positive Wirkung auf gesellschaftliche Prozesse haben können. Aber nicht immer: Charismatische Pfingstkirchen, die ein konservatives Gedankengut transportieren, sind auch in Bolivien auf dem Vormarsch. Mission 21 fördert deshalb eine ökumenische, reflektierte und befreiende Theologie. Somit leistet sie einen wichtigen Beitrag gegen den gefährlichen Trend der religiösen Radikalisierung. Auch die indigene Spiritualität spielt in manchen Projekten in Bolivien eine wichtige Rolle.

 

Professionelle Begleitung durch Mission 21

Mission 21 garantiert ihren Partnerorganisationen in Bolivien eine professionelle Begleitung. Ein lokal bestens verankertes Koordinationsbüro bringt Zivilgesellschaft, Partnerorganisationen und Behörden an einen Tisch und verbessert dadurch die Wirkung der gemeinsamen Arbeit. Wo spezifisches Fachwissen gefragt ist, rekrutiert das Büro Beraterinnen und Berater und unterstützt sie bei Vorabklärungen und Evaluationen.

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Simone Dollinger

Programmverantwortliche Lateinamerika
Bildung, Religion und Entwicklung


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