Yakubu Joseph
Koordinator Nigeria
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In Nigeria setzt Mission 21 sich schwerpunktmässig für die Friedensförderung und für die Sicherung von Lebensgrundlagen ein. Mission 21 unterstützt die Bevölkerung mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheitsförderung, Ernährungssouveränität sowie Nothilfe. Dass die Friedensförderung und die Sicherung von Lebensgrundlagen im Zentrum stehen, ist der Situation im Land geschuldet: Die dschihadistische Miliz Boko Haram hat im Nordosten Nigerias durch jahrelangen Terror unbeschreibliches Leid verursacht. Die sozialen und wirtschaftlichen Schäden sind enorm. Die Krise hat bislang weit über 40‘000 Opfer gefordert. Rund 2,5 Millionen Menschen aus Nordnigeria wurden gemäss UNHCR intern vertrieben.
Mehr als 2.5 Millionen Menschen wurden vertrieben und waren – teils jahrelang – innerhalb des Landes auf der Flucht. 2015 hat das nigerianische Militär die Terrormiliz Boko Haram ein Stück weit zurückgedrängt. Zahlreiche Menschen sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Doch sie stehen oft vor dem Nichts. Häuser und Infrastrukturen sind zerstört, Vorräte geplündert, Anbauflächen verwüstet und landwirtschaftliche Geräte gestohlen. Auch der Zugang zu Trinkwasser ist für die zurückkehrende Bevölkerung oft nicht mehr vorhanden, da Brunnen verödet sind.
Zusammen mit der Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN) und weiteren Partnerorganisationen unterstützt Mission 21 die Vertriebenen mit dem Nötigsten zum Überleben und die zurückgekehrten Familien beim Wiederaufbau von Infrastrukturen und Existenzgrundlagen. Ebenso wichtig ist die Aufarbeitung von Traumata. Die psychosoziale Begleitung traumatisierter Menschen ist ein Arbeitsbereich, der erst von wenigen Akteuren aufgenommen wurde. Dem geringen Angebot steht ein enorm hoher Bedarf an Hilfeleistungen gegenüber. Besonders betroffen vom Konflikt sind Frauen und Kinder – auf ihre Unterstützung legt Mission 21 daher grossen Wert.
Die Konfliktregion im Nordosten Nigerias ist die Heimat der Partnerkirche EYN. Über 8000 ihrer Mitglieder sind durch den Terror von militanten Gruppierungen ums Leben gekommen. Dennoch setzen die Mitglieder ihre Arbeit für den Frieden fort. Die Partnerkirche ist in der Region verankert und akzeptiert – eine wichtige Voraussetzung, um in der komplexen Situation aktiv zu werden.
Zwischen verschiedenen Religionsgruppen herrscht grosses Misstrauen. Gewaltakte haben das friedliche Zusammenleben vor allem zwischen Christen und Muslimen fundamental gestört. Die Partnerorganisationen von Mission 21 arbeiten mit Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Ethnie und Religion zusammen. In der Friedensförderung ist der interreligiöse Dialog zentral. Die Aktivitäten in der Friedensförderung umfassen zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten für Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften.
Der Nordosten Nigerias ist gekennzeichnet durch eine lange Trockenzeit, Bodenerosion und eine abnehmende Bodenfruchtbarkeit. Aufgrund von Angriffen durch Boko Haram, mussten hunderttausende Familien ihre Felder brach zurücklassen, was die Versorgungslage in der Region massiv verschärft hat. Zudem erschweren es der Klimawandel und eine unnachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, ertragreich Landwirtschaft zu betreiben. Die Partnerorganisationen von Mission 21 treten dem entgegen, indem sie Kleinbauern und -bäuerinnen in Umweltschutz und nachhaltiger Landwirtschaft schulen. Zudem bieten sie erwerbsfördernde Weiterbildungen an, um einen Ausweg aus der Armut aufzuzeigen.
Der Zugang zu Bildung und Berufsbildung für junge Erwachsene und Frauen ist insbesondere im Nordosten Nigerias, der stark von verschiedenen Konflikten betroffen ist, sehr wichtig. Sie sollen ihre Existenz langfristig sichern können. Die interreligiöse NGO „Lifeline Compassionate Global Initiatives“ (LCGI) ist eine Partnerorganisation von Mission 21 und ermöglicht durch handwerkliche Ausbildungen und die Vergabe zinsloser Darlehen neue Lebensperspektiven. Auch die Partnerkirche EYN setzt sich sehr für bessere Bildungschancen ein.
Nigeria hat auf dem Kontinent die grösste Anzahl Menschen, die mit HIV leben. Im Konfliktgebiet ist die Gefahr von Neuinfektionen besonders hoch. Die Partnerkirche EYN und der Partnerverein zur Förderung von Naturheilprodukten und Naturressourcen (AsProNMeR) klären deshalb über Präventivmassnahmen auf. Sie bieten Schulungen zu den Themen Gesundheit, Hygiene und Ernährung an. Dabei bekämpfen sie auch die Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen und beraten betroffene Familien.
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