Alle, die einige Zeit in einem afrikanischen Land verbracht haben, werden höchstwahrscheinlich auf das eine oder andere afrikanische Sprichwort gestossen sein. Es ist Hans Knöpflis Verdienst, dass er – über einen langen Zeitraum seines Lebens – ausdauernd eine grosse Anzahl von Sprichwörtern unterschiedlicher afrikanischer Herkunft gesammelt hat. Es ist ein reicher Fang, aber nicht „zu reich, um das Netz zu beschädigen“ (Sprichwort aus Gabun, Seite 88).
Was sein Büchlein auch in praktischer Hinsicht so wertvoll macht, ist die thematische Ordnung, mit der er die Sammlung der sprichwörtlichen afrikanischen Weisheiten präsentiert. Wie sich die Sprichwörter im heutigen Kontext nutzbar machen lassen, lässt sich der Würdigung des kenianischen Schriftstellers Meja Mwangi (Seite 10ff.) entnehmen. Diese gibt höchst interessante Hinweise auf den Gebrauch und das Verständnis dieser Weisheiten im Laufe der Zeit bis in die Gegenwart.
Reiche Ernte einer langen Erfahrung
Hans Knöpfli lebte von 1956-1993, unterbrochen von mehreren Heimaturlauben, in Kamerun, Westafrika, in den beiden anglophonen Regionen Südwest und Nordwest. Er arbeitete für die Basler Mission als Pfarrer, Schulverwalter und Handwerker.
Knöpfli gründete die Handwerkszentren in Bafut und Bali-Nyonga sowie die Töpferei in Bamessing mit dem Ziel, das Verschwinden des indigenen Handwerks zu verhindern und die zunehmende Arbeitslosigkeit von Schulabgängern einzudämmen. Nach seiner Rückkehr aus Kamerun schrieb er mehrere Bücher in englischer und deutscher Sprache über das Kunsthandwerk im Grasland von Kamerun.
Text: Ruedi Küng, Journalist und Afrikakenner
Heute führt Mission 21 die Arbeit der Basler Mission in den anglophonen Regionen fort. Dies ist eine grosse Herausforderung. Der Bürgerkrieg zwischen Separatisten und Regierungstruppen und die aktuelle Corona-Pandemie erschweren die Hilfe für die benachteiligten und vertriebenen Menschen. Mission 21 ist vor Ort tätig zusammen mit ihrer Partnerkirche PCC, mit aller Kraft und in der Hoffnung auf Ihre Unterstützung.