Sexualisierte Gewalt ist weltweit viel stärker verbreitet, als gemeinhin angenommen. Die überwiegende Mehrheit aller Frauen und nicht-binärer Menschen erfährt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Mission 21, weltweite Gemeinschaft von Partnerorganisationen und Partnerkirchen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika, engagiert sich weltweit für Gendergerechtigkeit und gegen Gewalt an Frauen und beteiligt sich darum an der 16-Tage-Kampagne (25. November bis 10. Dezember) respektive am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25. November).

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Geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Formen, die von banalisierten bis hin zu tödlichen Gewalttaten reichen: Abwertung, Belästigung, psychische Gewalt, Vergewaltigung oder auch Feminizid (https://www.16tage.ch/fokusthema). Statistiken fehlen vielerorts, aber die Zahlen, die existieren, sind erschreckend: 42% der Frauen in Bolivien haben bereits einmal Gewalt durch ihren Partner erlebt, in Peru sind es 38% (WHO 2018).

Sexualisierte Gewalttaten werden in allen gesellschaftlichen Schichten verübt, an den unterschiedlichsten Orten und in verschiedensten Konstellationen: zuhause, in Paarbeziehungen, in Familien, am Arbeitsort, in der Schule, im öffentlichen Raum und im Internet.

Projekte von Mission 21 im Einsatz gegen sexualisierte Gewalt

Das Überwinden von sexualisierter Gewalt ist einer der Wirkungsbereiche von Mission 21: Im Jahr 2023 konnten wir mit unseren Aktivitäten in diesem Bereich 35'600 Menschen erreichen (19’193 Frauen, 12’160 Männer sowie 4247 Personen mit diverser sowie nicht erfasster Geschlechtsidentität).

Unsere Partnerorganisationen sind sowohl in der Präventionsarbeit wie auch in der Begleitung von Betroffenen sexualisierter und häuslicher Gewalt tätig. Sie führen zum Beispiel Trainings zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt durch, die gezielt Männer ansprechen oder sie bieten Kurse und Aktivitäten an, die Frauen stärken und zur Wahrnehmung ihrer Rechte ermächtigen.

Die Projektteilnehmenden sollen durch diese Aktivitäten für Formen sexualisierter Gewalt sensibilisiert werden, und über ihre Rechte, Unterstützung und sichere Räume informiert werden. Tabus sollen gebrochen, Opferrollen überwunden und die Fälle angesprochen werden: die Betroffenen sollen Recht erhalten und ihr Trauma überwinden. So möchte Mission 21 zur Verringerung aller Formen von Gewalt und zu einer friedlicheren Gesellschaft beitragen.

Projekte von Mission 21 für Gendergerechtigkeit

 

Das Engagement gegen Gewalt an Frauen und Kindern gehört zum generellen Einsatz von Mission 21 für Gendergerechtigkeit. Wir streben Gendergerechtigkeit auf allen Ebenen an. Diese ist erreicht, wenn alle Menschen ein Leben frei von Diskriminierung führen können, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung.

Unsere Partnerorganisationen tragen bei, dass sich strukturelle Ungleichheiten langfristig ändern und dass strukturelle Gewalt abgebaut wird. So wollen wir gemeinsam Ziel 5 der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung verwirklichen: Geschlechtergerechtigkeit.

Aktuell fokussieren besonders elf Projekte von Mission 21 auf die Stärkung von Gendergerechtigkeit. Sie beinhalten Aktivitäten, die von öffentlichen Kampagnen bis hin zu psychosozialer und rechtlicher Unterstützung reichen. Der Überblick über diese Projekte findet sich hier:

 

Bildungsarbeit von Mission 21

 

Mission 21 bietet zum Thema Gendergerechtigkeit Kurse und Workshops an. Im neuen Bildungsprogramm 2025 können beispielsweise die Kurse «Gleiches Recht für all*e» sowie «Mit Courage gegen Hate Speech» gebucht werden. Die Stabsstelle Frauen und Gender kann für Beratung oder Referate angefragt werden.

 

"Wege aus der Gewalt"– Kampagnenthema Schweiz 2024

In der Schweiz wird die Kampagne koordiniert durch Frieda, die feministische Friedensorganisation (ehemals cfd). Dieses Jahr steht das Thema «Wege aus der Gewalt» im Zentrum. Mit diesem Fokus soll beleuchtet werden, was es braucht, um Gewalt zu verhindern und Gewaltbetroffene darin zu unterstützen ein gewaltfreies Leben zu führen. Dabei werden individuelle Unterstützungen sowie auch strukturelle und kollektive Verantwortungsübernahme betont. Um Gewalt zu verhindern und Betroffene adäquat zu unterstützen, braucht es gesellschaftliche Veränderungen, ausreichend finanzielle Mittel und eine Verbesserung der rechtlichen Situation. Im Rahmen der 16 Aktionstage informieren die beteiligten Organisationen über Aspekte des Themas, enthüllen Mythen, geben Hinweise zur Prävention und rufen dazu auf, sich für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen.

Wir haben unsere Jugendbotschafter*innen gefragt, wieso die 16-Tage-Kampagne für sie wichtig ist und wie sie sich für Gendergerechtigkeit einsetzen. Hier sind ihre Antworten:

Podcasts

Das Jugendnetzwerk von Mission 21 lanciert mit „Young Voices – An Intercultural Podcast“ eine Reihe, in der junge Menschen aus der ganzen Welt aus ihrem Lebensalltag erzählen, ihre Ideen, Wünsche und Herausforderungen teilen.

Zum Thema sexualisierte Gewalt

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In der Folge vom 16. August 2024 berichtet die Soziologin Raysa Diaz von ihrem Engagement bei Flora Tristan, Partnerorganisation von Mission 21, welche sich in Peru gegen sexualisierte Gewalt einsetzt.

Zum Thema Gendergerechtigkeit

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Die Folge vom 22. Juli widmet sich Gendergerechtigkeit in Afrika, Lateinamerika und Europa.



Internationale Jugendbotschafter*innen sprechen über Gender equality & women in society:



Mónica aus Mexico spricht über die Sitaution von LGBTQIA*-Menschen in der Kirche:



Cris aus Costa Rica über gender justice und andere Themen:

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Der Podcast «Stimmen der Hoffnung» von Mission 21 Lateinamerika berichtet mit Reportagen und Geschichten aus den Projekten von Mission 21.

Die Folge vom 10. Oktober 2024 dreht sich um die zunehmende Verfolgung von Menschenrechtsaktivist*innen und das Zentrum «Casa DIE» in San José, Costa Rica, einem Zufluchtsort für Aktivist*innen, die sich vor Gewalt und Drohungen schützen müssen.

Filme zu sexualisierter Gewalt

Die Partnerinnen von Mission 21 in Lateinamerika haben Dokumentarfilme mit Animales de Monte produziert zu ihrer Arbeit.

Der Film «Strategische Prozessführung gegen Gewalt an Frauen» gibt Einblick in die juristische Arbeit unserer Partnerorganisation Flora Tristán. Diese wendet das Mittel der strategischen Prozessführung zum Schutz von Opfern von sexueller Gewalt an. Der Kurzfilm porträtiert diese Arbeit anhand dem Einsatz zu einem Feminizid und schildert die Problematik der "verschwundenen" Frauen und Mädchen. Ein sehr wichtiger Film, der sehr gut aufzeigt, warum die Arbeit für Geschlechtergerechtigkeit mehrstufig geführt werden muss und dass auch wir hier im Norden einen Beitrag leisten könnten.

Im Film «Frauenrechte in Peru» geht es um die Arbeit der Partnerorganisation Flora Tristán in Peru, die den Protest gegen Gewalt an Frauen auf die Strasse trägt. 

Der Film «Die Wahrheit wird ans Licht kommen» mit unserer Partnerorganisation Fundación Machaqa Amawta dreht sich um sexualisierte Gewalt in Bolivien.  

Pilotprojekte zur Ernährungssouveränität und Überwindung sexualisierter Gewalt

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Im Jahr 2025 starten fünf Partnerinnen Pilotprojekte, welche Prävention von sexualisierter Gewalt und Ernährungssouveränität in integrierten Ansätzen verbinden. Um eine Zukunft zu schaffen, in der die Menschen frei von Gewalt und Hunger leben können, müssen Gewalt und Ernährungsunsicherheit zusammen angegangen werden.  Der Fonds für Gendergerechtigkeit vergibt finanzielle Mittel in die Programme und Partnerorganisationen für Pilotprojekte. So können diese rasch auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren, welche Geschlechterungleichheit verstärken können. Das Thema wird jährlich entsprechend den Bedürfnissen der Programme und Projekte neu definiert. (840.1005)

Strukturen

Mission 21 arbeitet mit der Strategie des Gender Mainstreaming: Alle Programme und Projekte von Mission 21 sollen zur Stärkung von Gendergerechtigkeit beitragen. Organisatorisch verankert ist dies bei der Stabsstelle Frauen und Gender sowie mit dem Advisory Board on Gender Justice.

Hoffnung dank Ihrer Unterstützung

Mission 21
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