Im Kinderzentrum Muhaba in Renk wurde im November 2023 das neue Mädchengebäude offiziell eröffnet. Dank den Schlafsälen bleibt den Schülerinnen der gefährliche Schulweg erspart
Bereits am 13. April 2023 konnten 19 der insgesamt 20 Mädchen zum ersten Mal in den Schlafsälen übernachten. Nun wurde der Neubau in Anwesenheit der Länderkoordinatorin Florence Hakim und der Programmverantwortlichen Dorina Waldmeyer mit grossen Feierlichkeiten eingeweiht.
Die Eröffnung des Mädchenhauses bedeutet, dass auch die Mädchen, die schon seit 2018 im Kinderzentrum aufgenommen werden, auf dem Gelände wohnen können. Damit wird ihnen der lange und oft gefährliche Nachhauseweg erspart, den sie bisher jeden Tag auf sich nehmen mussten.
Im neuen Mädchengebäude können nun 20 Schülerinnen von insgesamt 56 Kindern des Kinderzentrums untergebracht werden. Das Gebäude umfasst vier Schlafsäle, ein Studierzimmer für die grossen Mädchen, zwei Klassenzimmer, ein Aufenthaltszimmer und ein Esszimmer. Draussen befinden sich Duschen und Toiletten, eine Outdoorküche und ein gemauerter Vorratsraum. Zehn Minuten entfernt steht das bisherige Kinderzentrum, in dem die Buben wohnen und unterrichtet werden.
Bildung für die Kinder in Renk – keine Selbstverständlichkeit
Im Kinderzentrum Muhaba werden Kinder aufgenommen, die sonst keine Schulbildung erhalten würden. Denn Bildung ist für Kinder im Südsudan keine Selbstverständlichkeit, rund 70 Prozent von ihnen besuchen keine Schule. Für Buben besteht die Gefahr, als Kindersoldaten eingesetzt zu werden, während Mädchen oft früh verheiratet werden.
Das Kinderzentrum bietet den Kindern nicht nur die Möglichkeit, Schulbildung zu erhalten, sondern soll ihnen auch ein sicherer Zufluchtsort sein; ihnen steht psychosoziale Unterstützung bei Bedarf genauso zu wie eine umfassende Bildung, damit ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden kann.
Prekäre Situation an der Grenze
Doch das Kinderzentrum befindet sich in einer unruhigen Gegend. Durch den anhaltenden Konflikt im Sudan kommen täglich Hunderte von Geflüchteten und Rückkehrenden über die nur 20 Kilometer vom Kinderzentrum entfernte Grenze aus dem Sudan in den Südsudan . Inflation und Überschwemmungen machen die Situation in den Geflüchtetenlagern besonders prekär. Auch das Kinderzentrum Muhaba ist von dieser Unsicherheit betroffen. Lebensmittel und Materialen, die früher aus dem Sudan geliefert wurden, sind nun nicht mehr erhältlich.
Um die Bildung und Unterkunft der Kinder weiterhin sicherzustellen, ist Mission 21 auf Spenden angewiesen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung für die Schüler*innen des Kinderzentrums Muhaba.
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