Am Samstag, 22. Juni, wurde Fredi Hirt feierlich aus dem Vorstand der Basler Mission verabschiedet. Damit findet ein intensives und aussergewöhnlich langes Engagement für die Arbeit von Mission 21 und vormals der Basler Mission für Südostasien ihren Abschluss.
Im Jahr 1970 reisten Fredi Hirt und seine Frau Gritli nach Indonesien aus. In einem abgelegenen Dorf auf der Insel Borneo lag das Einsatzgebiet. „Damals gab es noch keine Strasse dorthin, wir brauchten jeweils drei Stunden Bootsfahrt bis zur nächsten Stadt“, erzählt Fredi Hirt im Gespräch.
Das Ziel der Arbeit auf Borneo war die Bildungsarbeit. Der gelernte Holzbau-Fachmann aus der Schweiz unterstützte die dortige Partnerkirche in der Verbesserung der Berufsausbildung. Diese Unterstützung mündete schliesslich sogar in der Errichtung einer Holzbaufachschule. Zudem wurde die Infrastruktur des Dorfes laufend ausgebaut und sogar eine Brücke über den Fluss errichtet.
Lernen und Vernetzen
Fredi und Gritli Hirt brachten neue Kenntnisse nach Borneo und lernten selbst viel. Die zuvor in London erworbenen Englischkenntnisse nützten im Dorf kaum etwas. So lernten sie rasch Indonesisch und konnten sich bald mit den Einheimischen unterhalten. Aus dem Paar wurde auf Borneo eine Familie, Gritli brachte drei Kinder zur Welt und wurde zu den Geburten jeweils mit dem Boot in die Stadt gefahren. Neben der Familienarbeit engagierte sich Gritli auch im sozialen Bereich und trug so stark dazu bei, dass sich Fredi voll der Projektarbeit widmen konnte.
Nach zehn Jahren endete für die Familie Hirt die Zeit in Borneo. Für Fredi ging die Arbeit für Indonesien und neu auch für Malaysia weiter. Von Basel aus leitete er zunächst für die Basler Mission, dann für Mission 21 die Programm- und Projektarbeit in Südostasien. Dabei reiste er immer wieder in die Länder, besuchte Partnerkirchen und -Organisationen und begleitete die Projekte vor Ort. Als begabter und begeisterter Netzwerker engagierte er sich nach seiner Pensionierung im Vorstand der Basler Mission, seit 2001 Trägerverein von Mission 21, sowie in übergreifenden Organisationen, vor allem im Dachverband „Eukumindo“, der zahlreiche in Indonesien tätige Hilfs- und Missionswerke zusammenbringt.
Begegnungen in der Lerngemeinschaft
Das Reisen war und ist eine grosse Leidenschaft von Fredi Hirt. Diese verband er mit seinem Arbeitsengagement und organisierte zahllose Begegnungsreisen nach Indonesien und Malaysia. Er brachte Interessierten die dortige Kultur sowie die Partnerkirchen näher und machte erlebbar, welche Wirkung die Projektarbeit von Mission 21 entfaltet.
Mit Indonesien und Malaysia ist Fredi Hirt auch heute noch intensiv verbunden. Für den Herbst ist nochmals eine Begegnungsreise geplant, in den malaysischen Teil Borneos. Fredi Hirt freut sich, dass die jahrzehntelange Arbeit in Südostasien weitergeht. Mission 21 ist heute mit rund einem Dutzend Partnerkirchen und -Organisationen vor Ort tätig, auch in der interreligiösen Friedensförderung. Angesichts zunehemender konservativer und intoleranter Strömungen in Indonesien findet Fredi Hirt besonders wichtig, dass gerade die Partnerorganisationen in der Friedensförderung wachsen und erfolgreich tätig sind.
Text: Christoph Rácz